Gullivers Reisen - Da kommt was Großes auf uns zu

"Gullivers Reisen" ist das heute bekannteste Werk des irischen Schriftstellers Jonathan Swift, das 1726 erstmals erschienen ist. Er hat seine vierteilige Fantasiegeschichte als Satire auf die Herrschaftsformen im Europa des 18. Jahrhunderts geschrieben. Schnell wurde Swifts Gulliver-Geschichte zum vielgelesenen Fantasy-Roman. Allerdings bekamen die meisten Lesern nur eine abgeschwächte Version der Gesellschaftskritik zu lesen. Ein Großteil der zynischen Passagen wurde gestrichen. Mit niedlichen Illustrationen versehen wurde "Gullivers Reisen" gar als Kindergeschichte herausgegeben und bis heute wahrgenommen. Als solche ist das Gulliver-Thema auch mehrfach fürs Kino und Fernsehen aufbereitet worden. 1938 inszenierte David Fleischer ein Zeichentrickabenteuer. 1968 suchte in der Kinderserie "Die unwahrscheinlichen Abenteuer des Lemi Gulliver" ein ebenfalls animierter Gulliver in der Fantasiewelt nach seinem verschollenen Vater.

Rob Letterman ("Monsters vs. Aliens") hat in seiner 3D-animierten Leinwandinterpretation US-Comedian Jack Black ("School of Rock") für die Rolle Gullivers besetzt. Er hat in "Gullivers Reisen - Da kommt was Großes auf uns zu (3D)" aus dem mutigen Seefahrer des Originals einen unbedeutenden, großmauligen Postboten auf großer Reise gemacht. Statt der Satire hat der Regisseur ein Komödienspektakel gemacht und mit aufstrebenden Hollywoodschauspielern wie Emily Blunt als Liliput-Prinzessin sowie Amanda Peet als Redakteurin Darcy Silverman aufgepeppt.