Lighthouse
House of Boys

House of Boys

Originaltitel
House of Boys
Regie
Jean-Claude Schlim
Darsteller
Ross-Anthony Catterall, Paul Rockenbrod, Sascha Ley, Mark O'Toole, Tom Leick, Gintare Parulyte
Medium
DVD
Im Handel ab
24.06.2011 bei Lighthouse Home Entertainment
Kinostart Deutschland
House of Boys
Genre
Drama, Musical
Land
Luxemburg, Deutschland, Belgien
Jahr
2009
FSK
ab 16 Jahren
Länge
117 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Extras: Trailer
Coming of Age-Geschichte mutiert zum AIDS-Drama
Wir schreiben das Jahr 1984. Der 18-jährige Schüler Frank (Layke Anderson) lebt mit seiner Familie in einer beschaulichen Kleinstadt Luxemburgs. Nach seinem Coming-Out wird er von seinen Eltern nur noch mit Verachtung behandelt. Seine Mitschüler bedrohen ihn immer wieder. Kurz vor den Abschlussprüfungen lässt er sein Zuhause hinter sich und macht sich mit Freundin Rita auf den Weg nach Amsterdam. Nach wilden Nächten voller Abenteuer landet er eines Tages im "House of Boys".

Das von der exzentrischen Madame (Udo Kier) als Männer-Stripclub, Bordell und Kabarett geführte Etablissement wird seine neue Heimat. In der aufregenden Welt aus Sex, Tanz und Drogen findet Frank seine Erfüllung. Unter den Gleichgesinnten schließt er schnell neue Freundschaften und verliebt sich ausgerechnet in den heterosexuellen Jake (Benjamin Northover), seinen Zimmergenossen. Dieser ist mit Carol (Emma Griffiths Malin) liiert und zeigt Frank zunächst die kalte Schulter. Mit der Zeit entwickelt aber auch er Gefühle für Frank. Wie aus heiterem Himmel wird die romantische Beziehung durch eine schlimme Nachricht getrübt: Nach einer ausschweifenden Nacht mit anschließendem Zusammenbruch wird bei Jake AIDS diagnostiziert. Es entwickelt sich ein verzweifelter Kampf gegen die noch unbekannte Krankheit.
Der zuvor als Produzent ("Der Kaufmann von Venedig") und Darsteller ("CQ") tätige Jean-Claude Schlim gibt mit "House of Boys" sein Regiedebüt. In der Coming-of-Age-Geschichte widmet sich der Luxemburger dem heiklen Thema AIDS. Seine Botschaft ist eindeutig: Am Ende des Films weist er das Publikum mit zahlreichen Einblendungen auf die nach wie vor akute Gefahr der Autoimunkrankheit. Auch 25 Jahre nach den ersten Diagnosen sterben jährlich noch immer sehr viele Menschen am von dem HIV-Virus ausgelösten Folgeerkrankung AIDS. Die intendierte Botschaft ist wichtig, weil AIDS weitestgehend aus der medialen Berichterstattung zurückgedrängt ist und von vielen unterschätzt wird. Zu fragen ist allerdings, warum Schlim sein Augenmerk auf die Anfangszeit der Krankheit richtet. Gemäß der Botschaft hätte er die Handlung aus Aktualitätsgründen in die Gegenwart verlegen müssen. So wirkt das Drama wie ein Nachruf auf eine längst vergessene Epoche.

Darüber hinaus ist "House of Boys" ein wenig zu lang geraten. Manche Handlungsstränge, so die Kindheitserinnerungen von Jake, wirken fehl am Platze, weil sie nichts zur eigentlichen Erzählung beitragen. Schlim hätte hier nach dem Prinzip verfahren sollen, dass weniger manchmal mehr ist. Die Schauspieler liefern dagegen durchweg glaubwürdige Leistungen ab. Besonders Hauptdarsteller Layke Anderson trägt den Film mit seiner überzeugenden Vorstellung.
Tobias Röhring/Filmreporter.de
Videoclip: House of Boys
1984 reist der 18-jährige Frank (Layke Anderson) aus dem beschaulichen Luxemburg nach Amsterdam. Im Nachtclub "House of Boys" findet er zwischen...
 
Galerie: House of Boys
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