MacGillivray Freeman's Arabia

Der Orient ist für uns Westeuropäer noch immer eine exotische Region unserer Erde. Getrübt von kulturellen Überlieferungen wie "Tausendundeine Nacht" oder Erfahrungen und Beobachtungen westlicher Künstler gründet das Wissen über die arabische Kultur auf künstlerischer Verklärung, Romantisierung oder Vorurteile, so dass das Facettenreichtum dieser Welt meist verborgen bleibt. Jenseits der Kunst tun die Medien ihr Übriges, um die Vorurteil gegen die islamische Welt zu verstärken und die Gräben zwischen Orient und Oxident zu vertiefen. Sie wird hierzulande allzu oft als Kultur der selbstverschuldeten Unmündigkeit, eine Kultur, in dem der Glaube an eine orthodoxe Auslegung der Religion über der individuellen Freiheit steht, eine Kultur des blinden Wahns, gegen die sich das säkularisierte Abendland abschotten sollte, will es die hier schwer errungene Freiheit bewahren.

Gegen solche und ähnliche Vorurteile will Regisseur Greg MacGillivray in seiner bildgewaltigen Dokumentation "Arabia 3D" vorgehen. An über 20 Schauplätzen in Saudi Arabien ist der Regisseur mit seinem Team gewesen, um die faszinierende Vielfalt der arabischen Kultur einzufangen. Er begleitet Kamelkarawanen in die Dünen, taucht in das mit Schätzen gefüllte Rote Meer, besucht die Ruinen einst prächtiger Städte. Auch die zeitgenössische arabische Welt mit ihren vitalen, der Zukunft neugierig entgegenblickenden jungen Bevölkerung nimmt er ins Visier. Schließlich besucht er die heilige Stadt Mekka, in die jedes Jahr zwei bis drei Millionen Muslime pilgern, um ihren Glauben zu bekräftigen.

Willy Flemmer, Filmreporter.de