Universal Pictures (UPI)
Kleine wahre Lügen

Kleine wahre Lügen

Originaltitel
Les petits mouchoirs
Regie
Guillaume Canet
Darsteller
Mado Mérabet, Nikita Lespinasse, Sara Martins, Edouard Montoute, Niseema Theillaud, Patrice Renson
Medium
Blu-ray
Im Handel ab
08.12.2011 bei Universal Pictures Video
Kinostart Deutschland
Kleine wahre Lügen
Genre
Komödie
Land
Frankreich
Jahr
2010
FSK
ab 12 Jahren
Länge
154 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
8,0 (1 User)
Extras: Deleted Scenes • Film de Vacances • Making Of • Verpatzte Szenen • Making Of Surf-Szene • Deutsche Featurette "Die Figuren" • Vorbereitungen • Bildergalerie • Trailer 1 (HD) • Trailer 2 (HD) • Internationaler Trailer (HD)
Guillaume Canets Reflektion der Freundschaft
Max (François Cluzet), seine Frau Véronique (Valérie Bonneton) und ihre Freunde Marie (Marion Cotillard), Vincent (Benoît Magimel), Isabelle (Pascale Arbillot), Éric (Gilles Lellouche), Antoine (Laurent Lafitte) und Ludo (Jean Dujardin) verbringen den Sommer stets in Max Ferienhaus an der französischen Atlantikküste. Kurz vor den Sommerferien wurde Ludo jedoch bei einem schweren Unfall lebensgefährlich verletzt. Die anderen überlegen, ob sie überhaupt fahren sollen? Doch die Liebe zu sich selbst ist größer, als die Sorge um den kranken Freund. Das schlechte Gewissen wird damit beschwichtigt, dass man ihm im Moment ohnehin nicht beistehen könne. Aber man werde den Urlaub verkürzen, um dann bei ihm zu sein, wenn es ihm besser geht.

Die Stimmung am Ferienort wird durch einen weiteren Vorfall getrübt. Vincent ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Er hat in einem mutigen Moment Max gestanden, dass er ihn liebe. Der bringt von da an seinem vormals besten Freund nur noch Unverständnis und Abneigung entgegen. Im Ferienhaus stresst er die anderen mit seiner Angespanntheit und macht die Situation für die anderen unerträglich. Ein Ventil für seinen Frust findet er in der Bekämpfung der Marder, die es sich im Gebälk des Hauses gemütlich gemacht haben.

Antoine nervt alle hingegen mit der Analyse der SMS seiner Exfreundin. Für die schwerwiegenderen Probleme der anderen hat er kein Gespür. Marie und Éric kämpfen schließlich mit ihrer Unfähigkeit, sich zu binden. Zentraler Moment des Films ist die Szene, in der Maxim Nucci, der einen Freund Maries spielt, das Lied "Talk to Me" singt. Denn das ist es, was die Freunde nicht übers Herz bringen, offen und ehrlich miteinander zu reden. Weder über ihre eigenen Probleme, noch über die der anderen. Nur Austernzüchter Jean-Louis (Joël Dupuch) wagt es, die Dinge anzusprechen.
Guillaume Canet hat mit "Kleine wahre Lügen" seinen persönlichsten Film gemacht, wie er im Regiekommentar selbst angibt. In jeder Figur finde sich Autobiografisches. Der Film beeindruckt vor allem durch seine perfekte Stimmung und die unglaubliche Authentizität. Das liegt nicht nur an dem glaubhaften Spiel der Schauspieler, wodurch die Figuren wie echte Menschen wirken. Canet hat seine Hauptdarsteller im Vorfeld zu einer Vorbereitungswoche in das Haus gebeten, in dem später die Dreharbeiten stattfanden, damit sie aneinander schon vor Drehbeginn kennenlernen. Während der dreimonatigen Drehphase durfte keiner den Set verlassen. Keine der Figuren ist perfekt, alle haben ihre kleineren oder größeren Fehler. Canet schildert diese mit viel Sympathie und Respekt. Die Helden des Films sind keineswegs glatt, sie haben Schwächen und das macht sie interessant und liebenswert. Man kann sich mit jedem identifizieren. Wer sich an Filme wie "Der große Frust" "Ehemänner" oder "Wir kommen alle in den Himmel" erinnert fühlt, liegt richtig, denn Canet bezeichnet sie als seine Inspiration für sein Filmschaffen.

Großartig ist auch die Musik, die Canet ganz gezielt einsetzt. Es sind Songs, welche die Generation der 30- bis 40-Jährigen kennt und Klassiker der 1960er Jahre. Gleich zu Anfang ziehen die Jets den Zuschauer mit "Are you gonna be my Girl" in den Film. Der Song pusht und umso krasser wird damit der Unfall von Ludo konterkariert, der sich kurz danach ereignet. Eben noch voll im Leben, wird der Zuschauer regelrecht in die Realität gerissen. Aber auch die der Eels, The Band oder der Isley Brothers sind großartig ausgewählt. Sie unterstreichen perfekt das Lebensgefühl, das man nur im Sommer hat. Im Hintergrund schwingt immer eine gewisse Tragik mit, das nicht alles so leicht ist, wie es scheint. Am besten kommt das wohl in Janis Joplins "Kozmic Blues" zum Ausdruck.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
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2024