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Bal - Honig SpecialEdition: Yusuf-Trilogie

Bal - Honig Special Edition: Yusuf-Trilogie

Originaltitel
Bal - Honig Special Edition: Yusuf-Trilogie
Medium
Filmbox
Im Handel ab
11.11.2011 bei good!movies
FSK
ab 6 Jahren
Länge
298 min.
|0  katastrophal
brillant  10|
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Preisgekrönte Trilogie über Leben eines Dichters
Regisseur Semih Kaplanoglu erzählt die Geschichte von Dichter Yusuf in drei Stationen. In "Yumurta - Ei", dem ersten Teil der Trilogie, begegnet Yusuf (Nejat Isler) dem Zuschauer als Mann mittleren Alters. Nach dem Tod seiner Mutter besucht er zum ersten Mal seit langer Zeit sein Heimatdorf. Mit seiner jungen Verwandten Ayla (Saadet Aksoy) fährt er in die Berge, um eine Opferzeremonie durchzuführen. Dabei kommen sich die beiden näher.

Der zweite Film "Süt - Milch" erzählt eine Episode aus Yusufs Jugend. Als junger Mann, gespielt von Melih Selcuk, lebt er mit seiner Mutter (Basak Köklükaya) in einer anatolischen Kleinstadt. Statt einer geregelten Arbeit nachzugehen, widmet sich Yusuf lieber der Literatur. Zunehmend verzweifelt er an den Normen der konservativen türkischen Gesellschaft. Als er zur Musterung beim Militär antreten muss, lernt er die lyrikbegeisterte Semra (Saadet Aksoy) kennen.

Mit "Bal - Honig" findet die Trilogie ihren Abschluss. Yusuf (Bora Altas) lebt als Kind mit seiner Familie in einer idyllischen Bergregion. Sein Vater Yakup (Erdal Besikçioglu) verdient seinen Lebensunterhalt als Imker. Als ein rätselhaftes Bienensterben einsetzt, wandert Yakup in weit entfernte Bergwälder. So hofft er, einige der mitgebrachten Bienenstöcke zu retten. Als er nach einigen Tagen immer noch nicht zurückgekommen ist, sucht Yusuf auf eigene Faust nach seinem Vater.
Semih Kaplanoglu bestätigte in Interviews autobiografische Bezüge in seinen Filmen. Seine drei Yusufs erleben tiefgreifende Veränderungen in der türkischen Gesellschaft. Kleine Handwerker wie sein Vater geraten im Zuge der Industrialisierung unter Druck. Der lyrisch interessierte und später literarisch tätige Yusuf muss sich mit der konservativen türkischen Gesellschaft arrangieren, die sich nur langsam öffnet. Alle drei Filme durchzieht das facettenreiche Mutter-Sohn-Verhältnis, das laut dem Regisseur "manchmal schwierig und manchmal überraschend, manchmal glücklich und manchmal traurig" ist. Yusufs Verhältnis zu seiner Mutter ist beispielhaft und nimmt Bezug auf Veränderungen,"die zur Zeit in vielen Mutter-Sohn-Beziehungen in der Türkei vor sich gehen".

Die Trilogie gewann mehrere Filmpreise. Alle drei Filme wurden bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt. Der letzte Teil "Bal - Honig" gewann 2010 in Berlin den Goldenen Bären.

Extras:
Yumurta - Ei (97 min, R: Semih Kaplanoglu)
Süt - Milch (97 min, R: Semih Kaplanoglu)
Making Of "Bal - Honig"
Ausführliches Booklet
Michael Domke, Filmreporter.de
Berlinale 2010
Bal - Honig
2024