20th Century Fox
Black Swan - Hollywood Collection

Black Swan - Hollywood Collection

Originaltitel
Black Swan
Regie
Darren Aronofsky
Darsteller
Carmella Stolyar, Lillian di Piazza, Abigail Mentzer, Holly L. Fusco, Laura Bowman, Rebecca Azenberg
Medium
DVD
Im Handel ab
01.06.2012 bei 20th Century Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Black Swan
Genre
Fantasy, Thriller
Land
USA
Jahr
2010
FSK
ab 16 Jahren
Länge
104 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.blackswan-derfilm.de
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
7,5 (8 User)
Überragende Natalie Portman in verstörendem Ballet
Für die junge Ballerina Nina (Natalie Portman) geht ein Traum in Erfüllung. Die ehrgeizige Tänzerin ergattert in "Schwanensee" die Doppelrolle des unschuldigen weißen sowie des diabolischen schwarzen Schwans. Als die selbstbewusste und talentierte Lily (Mila Kunis) zur Truppe stößt, fürchtet Nina um ihre Position. Besonders die Verkörperung des schwarzen Schwans bereitet ihr zunehmend Schwierigkeiten.

Angestachelt vom fordernden Ballettdirektor Thomas Leroy (Vincent Cassel) versucht die unsichere Ballerina mehr aus sich herauszugehen, um sich besser in die schwierige Rolle einfinden zu können. Allerdings kann sie schon bald ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr trauen. Immer wieder erblickt sie eine Doppelgängerin, die sie auf Schritt und Tritt zu verfolgen scheint. Während die Grenze zwischen Traum und Realität zunehmend verschwimmt, durchlebt Nina eine seltsame Transformation ihres Körpers. Ein Erwachen aus dem Alptraum ist ihr nicht möglich.
Seit seinem 1998 entstandenen Erstlingswerk "Pi - Der Film" kennt man Darren Aronofsky als einen der vielseitigsten und experimentierfreudigsten US-Regisseure der letzten Dekade. "Black Swan" bildet keine Ausnahme. Schon die Genre-Zuordnung fällt schwer. Das Drama ist eine faszinierende Mischung aus Psycho-Thriller, Horror- und Ballettfilm. Herzstück ist ohne Zweifel Hauptdarstellerin Natalie Portman. Als talentierte Tänzerin Nina spielt sie eine junge Frau, die nach Perfektion strebt und an ihren eigenen Ansprüchen zu zerbrechen droht. Je mehr sie versucht, der Rolle des schwarzen Schwans gerecht zu werden, desto deutlicher kommen dunkle Impulse sowie ein unterdrückter Sexualtrieb an die Oberfläche. Schon bald ist sich die Ballerina ihrer eigenen Persönlichkeit nicht mehr sicher. Um dem zunehmenden Identitätsverlust Ausdruck zu verleihen, bedient sich Aronofsky des Doppelgänger-Motivs, ein vor allem in der Fantasy gängiger Topos. Zudem findet die düstere Märchenwelt aus "Schwanensee" zunehmend Einzug in Ninas Alltag, schon bald fragen wir uns ebenso wie die Protagonistin, ob sie in den Wahnsinn abdriftet oder das Gesehene tatsächlich real ist.

Mit der Veränderung von Ninas Persönlichkeit geht auch eine Transformation ihres Körpers einher. Schon in Aronofskys vorhergehenden Werken spielte dieser Aspekt eine wichtige Rolle, ob es dabei um den Verfall des menschlichen Körpers oder die Darstellung physischer Schmerzen ging. Vor allem in "The Wrestler" mit Mickey Rourke wird die Inszenierung des eigenen Körpers zum zentralen Motiv. Obwohl das Drama auf den ersten Blick nicht viel mit "Black Swan" gemeinsam zu haben scheint, kann man den Ballett-Thriller als eine Art Komplementärstück verstehen. Interessanterweise spielte der Regisseur eine Zeit lang mit dem Gedanken, eine Liebesgeschichte zwischen einem alternden Wrestler und einer Ballerina zu inszenieren. Ähnlich wie Rourke spielt auch Portman einen Charakter, der für die Kunst an seine Grenzen geht. In beiden Fällen stehen Protagonisten im Mittelpunkt, die eine Verletzung des eigenen Körpers in Kauf nehmen, um eine Scheinwelt zu kreieren und die Gunst des Publikums zu gewinnen. Der perfekte Moment im Rampenlicht ist ihnen alles Wert - auch die eigene Dekonstruktion.

Auch inszenatorisch fällt die Nähe zu "The Wrestler" ins Auge. So bedient sich Aronofsky erneut der Handkamera, um eine unmittelbare, bisweilen dokumentarische Stimmung zu erzeugen. Dadurch wirkt auch der Einbruch des Horrors in Ninas Alltag umso realer. Der Regisseur erzeugt eine unheilvolle Atmosphäre, seine suggestiven Bilder üben eine geradezu hypnotische Wirkung aus. Das gilt auch für Portman, die in "Black Swan" die eindrücklichste Leistung ihrer bisherigen Karriere abliefert. Ihrem atemberaubenden Spiel kann man sich bis zum letzten Moment nicht entziehen.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
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