Koch Media
Briefe aus dem Jenseits (Film Noir Collection #10)

Briefe aus dem Jenseits (Film Noir Collection #10)

Originaltitel
The Lost Moment
Regie
Martin Gabel
Darsteller
Chris Drake, Martin Garralaga, Micholas Khadarik, Saverio LoMedico, Donna Martell, Lillian Molieri
Medium
DVD
Im Handel ab
07.12.2012 bei Plaion Pictures (Koch Films)
Kinostart Deutschland
Briefe aus dem Jenseits
Genre
Romanze
Land
USA
Jahr
1947
FSK
ab 16 Jahren
Länge
93 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Extras: Booklet • Bildergalerie mit seltenem Werbematerial
Schwarz-Weiß-Klassiker mit Susan Hayward
Literaturagent Lewis (Robert Cummings) reist nach Venedig, um nach den verschollenen Liebesbriefen des ebenfalls verschwundenen Poeten Jeffrey Ashton zu suchen. Zunächst begibt er sich in das Haus von Ashtons ehemaliger Geliebten Juliana (Agnes Moorehead), wo er die Briefe vermutet. Dort trifft er auf Tina (Susan Hayward), der strengen Nichte Julianas. Die begegnet Lewis mit abweisender Kälte. Der kann sich Tinas Verhalten nicht erklären. In dem großen, unheimlichen Haus passieren des Nachts jedoch seltsames.
Susan Hayward ("Schnee Am Kilimandscharo") hat zwei Gesichter. Das gilt zumindest für ihre Rolle in Martin Gabels ("Extrablatt") Klassiker "Briefe aus dem Jenseits". Hayward gelingt der Spagat zwischen der gefühllosen Tina am Tage und der leidenschaftlichen, sich nach Liebe sehnenden Tina in der Nacht außergewöhnlich gut. Sowohl die ernste als auch die liebende Rolle nimmt man ihr ab. Die 1975 verstorbene Schauspielerin dominiert das Geschehen und hebt den Film auf ein höheres Level.

Haywards Schauspielkunst ist eingebettet in eine fantastische Kulisse. Das düstere, vom Nebel umhüllte Venedig ist der perfekte Hintergrund für diese Mischung aus Grusel und Romanze. Das trifft besonders auf Julianas Haus zu. Groß, verschachtelt und dunkel bildet es die Kulisse für eine der intensivsten Szenen des Filmes: Lewis folgt den Klängen eines Klaviers in den unbewohnten Teil des Hauses. In der zwielichtigen Umgebung schleicht er an zerbrochenen Fenstern und leerstehenden Räumen vorbei. Seine Suche endet mit dem Auffinden Tinas am Flügel. In dieser Szene verbindet der Film von 1947 Grusel und Romantik auf eine fabelhafte Weise.

Schließlich bietet der auf einer Novelle von Henry James basierenden Genremix noch eine große Liebesgeschichte. Lewis' Bemühungen, Tina mit seiner Liebe aus der Vergangenheit zu befreien, gehen wirklich ans Herz. Untermalt von tragischen Klängen ist vor der Kulisse Venedigs ein Klassiker der Filmgeschichte entstanden.
Felix Franke, Filmreporter.de
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Briefe aus dem Jenseits
2024