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Im Garten der Klänge

Im Garten der Klänge

Originaltitel
Nel giardino dei suoni
Regie
Nicola Bellucci
Darsteller
Wolfgang Fasser
Medium
DVD
Im Handel ab
07.12.2012 bei Lighthouse Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Im Garten der Klänge
Genre
Dokumentarfilm
Land
Schweiz
Jahr
2009
FSK
ab 0 Jahren
Länge
89 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.garten.wfilm.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Extras: Audiodeskription und Interview mit Wolfgang Fasser
Porträt eines Blinden, der die Welt in Tönen sieht
Wolfgang Fasser ist Musiker, Klangforscher und Therapeut. Der Schweizer leidet an einer genetisch bedingten Augenkrankheit. Im Alter von 22 Jahren erblindet er, seither 'sieht' er die Welt mit seinem Gehör. Je öfter er sich an einen Ort begibt und die Geräusche dort hört, desto genauer wird das Bild vor seinem geistigen Auge. Neben seinen Hörausflügen in die Natur macht er auch selbst Musik.

Seine Erfahrungen im Umgang mit der eigenen Behinderung nutzt der Multiinstrumentalist, um behinderten Kindern zu helfen. Als Therapeut betreut er Patienten mit den unterschiedlichsten Problemen. Der Film zeigt ihn in Sitzungen mit einem autistischen 15-Jährigen, einem geistig zurückgebliebenen Achtjährigen und zwei acht bzw. 14 Jahre alten Mädchen mit pränatalen Gehirnschäden. Mittels seiner besonderen Herangehensweise gelingt es ihm, an die Kinder heran zu kommen und ihnen einen besseren Zugang zur Außenwelt zu ermöglichen. Doch es gibt auch Rückschläge...
Regisseur Nicola Bellucci bleibt mit der Kamera meist nah bei seinem Protagonisten. Die Bilder seiner Dokumentation "Im Garten der Klänge - Nel Giardino dei Suoni" sind dennoch zweitrangig. Viel wichtiger ist die Geräuschkulisse. Töne sind allgegenwärtig: Vogelzwitschern, Kirchenglocken, Klaviermusik, Harfenklänge und nicht zuletzt die Sprache. Ständig spricht Fasser mit seinen Patienten. Mit ihren zum Teil eingeschränkten Artikulationsmöglichkeiten versuchen sie ihm zu antworten.

Die dabei entstandenen und sich weiter entwickelnden Beziehungen fängt Bellucci auf eine sehr persönliche Weise ein. Er bleibt lange bei einzelnen Situationen und lässt sie für sich stehen. Einen Off-Kommentar gibt es nicht. Die Information erfolgt in Interviews mit Fasser. Sonst sprechen die Bilder aber vor allem die Töne für sich. Dieses Konzept geht hervorragend auf und macht "Im Garten der Klänge" nicht nur zu einem interessanten, sondern auch einem berührenden Filmerlebnis.
Michael Domke, Filmreporter.de
Unaufgeregt inszeniert Nicola Bellucci ein bewegendes Porträt. Seit seiner Erblindung 'sieht' Wolfgang Fasser die Welt in Tönen statt in Bildern.
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Im Garten der Klänge
2024