Sony Pictures
Das Schwergewicht

Das Schwergewicht

Originaltitel
Here Comes the Boom
Regie
Frank Coraci
Darsteller
David A. Kirsch, Jeffery Kincannon, Krystal Kenville, Casey Kelly, Georgina Keajra, Carl Juliano
Medium
DVD
Im Handel ab
21.03.2013 bei Sony Pictures Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Das Schwergewicht
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
2012
FSK
ab 12 Jahren
Länge
101 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.das-schwergewicht.de
|0  katastrophal
brillant  10|
4,0 (Filmreporter)
6,5 (2 User)
Extras: Outtakes • Gag Reel • Cast Featurette
Übertrieben pathetische Komödie mit Kevin James
Einst war Scott Voss (Kevin James) ein engagierter Biologielehrer, der seine Schüler voller Begeisterung unterrichtete. Lange gehört diese Elan der Vergangenheit an. Den Spaß an seinem Beruf hat Scott längst verloren, was aus seinen Schülern wird, ist ihm weitgehend egal. Das Blatt wendet sich, als aufgrund von Budgetkürzungen das Musikprogramm seiner Schule gestrichen werden soll. Scott bewundert die Leidenschaft, mit der Musiklehrer Marty (Henry Winkler) seinem Beruf nachgeht. Er möchte nicht hinnehmen, dass der engagierte Kollege seinen Job verliert.

Um das nötige Geld für die Rettung des Musikprogramms aufzutreiben, kommt Scott auf eine ungewöhnliche Idee. Der einstige College-Ringer nimmt an Mixed-Martial-Arts-Wettkämpfen teil. Seinen Gegnern im Ring ist er allerdings gnadenlos unterlegen. Trotz der blauen Flecken und Prellungen denkt er jedoch nicht daran, seine Schule im Stich zu lassen.
'Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.' Das berühmte Zitat des Philosophen Friedrich Nietzsche wird in Frank Coracis Mischung aus Schulkomödie und Mixed-Martial-Arts-Sportdrama immer wieder erwähnt. Es wird zum Leitsatz des Protagonisten bei dessen Versuch, das Musikprogramm seiner Schule angesichts drastischer Budgetkürzungen zu retten. Dabei haben die Macher von "Das Schwergewicht" eines missverstanden: Nietzsches denkwürdiger Satz bedeutet im Umkehrschluss keineswegs, dass man alles mit Musik zukleistern muss. So wird jede Szene, der auch nur ein Hauch von Emotionalität anhaftet, sofort mit einem kitschigen Klangteppich unterlegt, der uns sagt: 'Achtung, jetzt wird es emotional!'

Der mangelnde Sinn für Understatement ist das größte Problem der Komödie. Statt die zu vereinzelten ruhigen Momente zwischen den Figuren wirken zu lassen, wird sogleich ein ordentlicher Schuss Pathos gereicht, der die Szene peinlich wirken lässt. Ebenso übertrieben ist der Hang der Drehbuchautoren, jeden noch so kleinen Konflikt in Wohlgefallen aufzulösen. Das Happy-End zeichnet sich von Anfang an ab, das überzogene Heile-Welt-Finale inklusive Patriotismus-Keule ist dennoch zu viel des Guten.

Schade, schließlich weiß die Komödie über weite Strecken gut zu unterhalten. Das liegt zum einen an Hauptdarsteller Kevin James, der mit seiner sympathischen Art den Film mühelos schultert. Der Humor ist weit weniger aufdringlich als erwartet, zudem sind die Kampfszenen im Ring spannend inszeniert und martialischer, als man es bei der auf Familientauglichkeit getrimmten Komödie annehmen würde. Die Voraussetzungen für einen kurzweiligen Kinoabend sind demnach vorhanden. Hätte man nur nicht Nietzsche gänzlich missverstanden...
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
Videoclip: Das Schwergewicht
Biologielehrer Scott Voss (Kevin James) hat den Spaß an seinem Beruf vor langer Zeit verloren. Als der von ihm bewunderte Musiklehrer Marty (Henry...
 
"Das Schwergewicht" hätte dank des sympathischen Hauptdarstellers und überzeugender Ringkämpfe zur kurzweiligen Komödie werden können. Leider wird...
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2024