Pandora Film
The Congress

The Congress

Originaltitel
The Congress
Alternativ
Le congrès; Der Kongress
Regie
Ari Folman
Darsteller
Robin Wright, Harvey Keitel, Sami Gayle, Jon Hamm, Kodi Smit-McPhee, Danny Huston
Medium
Blu-ray
Im Handel ab
13.06.2014 bei Pandora Film (Home Entertainment)
Kinostart Deutschland
The Congress
Genre
Animation/Trickfilm
Land
Israel, Deutschland, Polen, Luxemburg, Frankreich, Belgien
Jahr
2013
FSK
ab 12 Jahren
Länge
122 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Extras: Laufzeit Bonusmaterial: ca. 30 Minuten, plus 40 Minuten Trailershow • Der Animationsprozess • Audiokommentar von Ari Folman (Englisch) • Trailershow
Ari Folmans Kritik am digitalen Zeitalter
Robin Wright hat ihre beste Zeit schon lange hinter sich. Ihr Hollywoodstern ist am Verblassen, als sie eines Tages ein unwiderstehliches Angebot bekommt.

Ein Hollywoodstudio erwirbt die Rechte an ihrer Person und damit das Recht, ihren digitalen Körper 20 Jahre lang in den unterschiedlichsten Filmrollen einzusetzen. Als Gegenleistung bekommt die Schauspielerin nicht nur die astronomische Summe von 20 Millionen US-Dollar ausgezahlt, sondern auch das Versprechen, dass ihr digitales Ego niemals altert. Als Wright nach Ablauf des Vertrages ein Comeback wagen will, muss sie feststellen, dass sich die Welt des Films grundlegend verändert sprich digitalisiert - hat.
Frei nach Stanislaw Lems Romanklassiker "Der futurologische Kongress" ist Ari Folmans "The Congress" nicht nur ein beißender Kommentar auf den Schönheitswahn Hollywoods, sondern auch eine dystopische Stellungnahme auf den digitalen Wahn, dem die Traumfabrik erlegen ist.

Dabei verwendet der israelische Regisseur die gleichen Mittel, die er einer heftigen Kritik unterzieht. Nach seinem internationalen Durchbruch mit dem Aufsehen erregenden "Waltz with Bashir" bleibt er in "The Congress" nicht nur dem Genre des Zeichentrick- bzw. Animationsfilms treu, sondern verwendet neben der 3D- auch die Motion Capture Technik, um die Zukunftsvision Lems in filmische Bilder umzusetzen.

'Seit "Avatar - Aufbruch nach Pandora 3D" muss sich jeder Filmemacher bewusst sein, dass die Schauspieler aus Fleisch und Blut, die unsere Phantasie seit Kindesbeinen beflügelt haben, durch computergenerierte 3D-Figuren ersetzt werden können. 'Werden diese computerisierten Charaktere dieselbe Faszination und Leidenschaft in uns auslösen und ist dieser Gedanke dann überhaupt noch von Bedeutung?', so Folman in einer Stellungnahme zu "The Congress".

Innerhalb des fiktionalen Rahmens muten die Realfilm-Sequenzen nahezu dokumentarischen an. Nicht zuletzt durch die Tatsache, dass Hauptdarstellerin Robin Wright sich selbst verkörpert, hat der Film weniger erzählerischen als vielmehr beobachtenden Charakter. Dadurch wird die pessimistische Diagnose Folmans über das Kino im Besonderen und die Gesellschaft im Allgemeinen umso brisanter. '"The Congress" ist zu allererst eine Zukunftsvision, aber auch ein Schrei nach Hilfe und eine tief empfundene Sehnsucht nach dem Vergangenen, nach dem altmodischen Kino, wie wir es kennen und lieben', so Folman.

"The Congress" ist jedoch nicht nur ein engagierter, sondern auch ein höchst verspielter Film, der mit zahlreichen kulturellen Anspielungen angereichert ist. So ist das Motiv der ewigen Jugend infolge eines 'teuflischen Pakts' eine Umkehrung von Oscar Wildes Romanklassiker "Das Bildnis des Dorian Gray", in dem der Titelheld das Altern auf ein Bildnis seiner selbst aushandelt, während er selbst für immer jung bleibt. Die Animationssequenzen sind eine Reverenz an Max und Dave Fleischer, die in den 1930er mit ihren Zeichentrickfilmen in Konkurrenz mit Walt Disney standen. Zudem verbeugt sich Folman immer wieder an Stanley Kubricks "Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben" und "2001 - Odyssee im Weltraum", den der Regisseur nach eigener Aussage 'für den besten Science-Fiction-Film aller Zeiten hält.'

Die Arbeit an "The Congress" nimmt Folman jahrelang in Anspruch. Mit 16 Jahren las er zum ersten Mal Lems Roman. Nach der zweiten Lektüre auf der Filmschule entschloss sich Folman, das Buch zu adaptieren. Ein Jahr lang bastelt er am Drehbuch, in dessen Prozess er sich weitgehend von der Vorlage löste, dessen Geist er aber aufrechterhalten will. Insgesamt dauert die Produktion von "The Congress" vier Jahre, von denen der animierte Teil zwei Jahre in Anspruch nimmt.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
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2024