Tiberius Film
Lost River

Lost River

Originaltitel
Lost River
Alternativ
How to Catch a Monster
Regie
Ryan Gosling
Darsteller
Angela Hearts-Glass, Dorothy Bennich, Darnell James, Alexis Mabry-Hart, Wayne Brinston, Elijah Daniel
Medium
Blu-ray
Im Handel ab
08.10.2015 bei Tiberius Film
Kinostart Deutschland
Lost River
Genre
Fantasy, Thriller
Land
USA
Jahr
2014
FSK
ab 16 Jahren
Länge
95 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Extras: Trailer
Wenig überzeigendes Regie-Debüt von Ryan Gosling
Die alleinerziehende Mutter Billy (Christina Hendricks) und ihr Sohn Bones (Iain De Caestecker) sind verschuldet und fürchten, ihr Haus zu verlieren. Um das Geld für die Rettung des Anwesens aufzutreiben, nimmt Billy einen Job als Stripperin in einem zwielichtigen Nachtclub an. Dreh- und Angelpunkt des Etablissements ist der schmierige, latent gewalttätige Dave (Ben Mendelsohn), in dessen Sog Billy immer mehr gerät.

Derweil versucht auch Bones, das Haus zu retten, indem er Metall aus den Ruinen der Stadt sammelt und verkauft. Dabei legt er sich mit einer Bande Krimineller an, die in den Nächten durch die Geisterstadt zieht. Ein Hoffnungsschimmer in seinem trüben Dasein bietet sich dem Jugendlichen in Gestalt seiner Nachbarin Rat (Saoirse Ronan), in die er sich verliebt. Rat erzählt ihm von einem Fluch, der auf Lost River lastet, seitdem ein Teil der untergehenden Stadt geflutet wurde.
Es ist unschwer zu erkennen, wo Schauspieler Ryan Gosling für sein Regie-Debüt "Lost River" zur Schule gegangen ist. 'Dieser Film ist ein Geschenk der Regisseure, mit denen ich in den vergangenen Jahren zusammenarbeiten durfte', formuliert der Fachneuling den epigonenhaften Charakter seines Einstandes. 'Ich habe in Filmen von Derek Cianfrance gespielt, die vollständig in der Realität verortet waren, und in den Fieberträumen von Nicolas Winding Refn', so der Regisseur.

Tatsächlich atmet sein psychedelischer Mystery-Thriller mit sozialkritischen Ansätzen den Geist der realistisch-schwergewichtigen Dramen Derek Cianfrances ("Blue Valentine", "The Place Beyond the Pines") und der surrealen Bilderwelten Winding Refns, mit dem Gosling den Kultfilm "Drive" und den Psycho-Thriller "Only God Forgives" gedreht hat. Letzterer diente Gosling offenbar auch als Brücke zum filmischen Kosmos David Lynchs, dessen postmoderne Altraumszenerien und sein Hang zum Morbiden und Märchenhaften sich in vielen Passagen von "Lost River" wiederfinden.

Trotz des eklektischen Charakters findet Gosling durchaus zu inszenatorischer Eigenständigkeit. In der Ungezwungenheit von Kameraführung und Montage sowie der Ablehnung einer konventionellen Dramaturgie äußert sich sein Wille zur auktorialen Freiheit. Doch in dem Maße wie er seinen Vorbildern verpflichtet ist, in dem Maße übertreibt es Gosling mit der Loslösung von gängigen Erzählmustern. Stellenweise wirkt "Lost River" so manieriert, dass Handlung und Charaktere im Chaos der verworrenen Erzählung untergehen. Die symbolische und rätselhafte Bildsprache tut das Übrige für einen getrübten Gesamteindruck.

In gewisser Weise krankt die Independent-Produktion neben einer noch fehlenden Reife ihres Regisseurs auch an der offenkundigen Unentschiedenheit mehrerer Produzenten. Eine klare Linie eines entschlossenen Strippenziehers hinter der Kamera, der Gosling in seiner Fabulierlust bremst und an einigen Stellen korrigierend einwirkt, hätte "Lost River" gutgetan. Anders als seinen großen Vorbildern gelingt es Gosling nicht, die durchaus eindrücklichen Bilder und Motive seines Films zu einem erzählerischen und stilistischen Ganzen zusammenzufügen. Dennoch: Trotz Einschränkungen ist ihm ein respektables Erstlingswerk gelungen, das auf weitere Filme unter seiner Regie neugierig macht.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
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2024