Zwei im falschen Film

Hans (Marc Hosemann) und Laura (Laura Tonke) sind schon lange - sehr lange - ein Paar. Seit acht Jahren um genau zu sein. Er arbeitet in einem Copyshop. Sie ist eine mehr oder weniger gescheiterte Schauspielerin, die sich gerade als Synchronsprecherin für einen Zeichentrickfilm das Einkommen sichert. Auch die Beziehung von Hans und Laura ist wie die Karriere ins Stocken geraten. Wenn es eines Beweises für diese Behauptung bedarf, dann diesen: Hans hat sich für Laura einen besonderen Kosenamen ausgedacht. Er nennt sie schlicht 'Heinz'.

Ja, von der Leidenschaft einer Julia und eines Romeos sind Hans und Heinz meilenweit entfernt. Ihre Beziehung hat etwas Kumpelhaftes. Es handelt sich um eine 'Geschwisterliebe', wie ein Außenstehender einmal feststellt. Dass ihre Beziehung etwas eingerostet ist, stellen die beiden bald auf schmerzliche Weise selbst fest. Als sie im Kino einen Liebesfilm sehen, erkennen sie, dass ihre Zweisamkeit mit der der Liebenden in einer Filmromanze wenig gemein hat.

Zu einer echten Krise reift die ernüchternde Erkenntnis, als Hans einem Exfreund von Heinz ihre Nummer gibt. Kann von Liebe die Rede sein, wenn der Partner keine Eifersucht verspürt? Entschlossen ihrer Beziehung noch eine Chance zu geben, entwickeln die beiden einen Plan. Sie wollen sich lieben wie in einem Film - mit allem, was zu einer filmreifen Romanze nun mal gehört: Romantik, Sehnsucht, Leidenschaft, Eifersucht und all dem Zeug. Ernüchtert stellen Hands und Heinz bald fest, dass das Leben nun mal kein Film ist.

Willy Flemmer, Filmreporter.de