farbfilm verleih, Flare Film GmbH, Michal Grabowski
Lomo - The language of many others (2017)

Lomo - The Language of Many Others

Originaltitel
Lomo: The Language of Many Others
Regie
Julia Langhof
Darsteller
Jonas Dassler, Lucie Hollmann, Eva Nürnberg, Karl Alexander Seidel, Marie-Lou Sellem, Peter Jordan
Medium
VoD (Streaming)
Verleih ab
17.01.2019 bei farbfilm verleih
Kinostart Deutschland
Lomo - The Language of Many Others
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2017
FSK
ab 12 Jahren
Länge
97 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Teenie-Thriller über die Gefahren im Internet
Karl (Jonas Dassler) wächst in einer scheinbar glücklichen Familie auf. Vater Michael (Peter Jordan) und Mutter Krista (Marie-Lou Sellem) wollen ihm und Zwillingsschwester Anna (Eva Nürnberg) alle Möglichkeiten bieten. Anna hat präzise Vorstellungen vom Leben. Nicht so Karl. Wie seine Eltern werden und ein gutbürgerliches Vorzeige-Leben in der Vorstadt führen kommt für ihn nicht in Frage. Auch mit seinen Mitschülern will der Außenseiter nichts zu tun haben. Der Schüler kapselt sich von seiner Umwelt zunehmend ab, richtig wohl fühlt er sich nur im virtuellen Raum des Internets.

Hier betreibt Karl einen Blog mit dem Titel 'The Language of Many Others', auf dem er regelmäßig Videos von seiner Familie veröffentlicht und in persönlichen Texten sein Befinden und sein Weltbild reflektiert. Während seine Familie über diese Aktivitäten wenig begeistert ist, findet Karl von vielen Followern die Bestätigung, die er im richtigen Leben vermisst. Doch dann verliebt sich Karl in seine Nachbarin Doro (Lucie Hollmann). Die junge Frau erwidert seine Gefühle jedoch nicht und belässt es bei einer flüchtigen Affäre. Enttäuscht und desillusioniert, beginnt Karl ein gefährliches Spiel. Er veröffentlicht ein intimes Video von sich und Doro im Internet und gibt seinen Followern Einfluss auf sein Leben.
Längst hat die digitale Welt auch ins Kino Einzug gehalten. Nicht nur in motivischer Form, indem etwa Figuren bei Handy- oder Internetnutzung gezeigt oder eine Chat-Kommunikation in Form von Sprechblasen ins Bild hineinprojiziert werden. Immer mehr Filmemacher setzen sich darüber hinaus reflektierend mit den Auswirkungen von Internet, Handy und Co. auf die Gesellschaft und das individuelle Befinden eines jeden Einzelnen auseinander.

Der Tenor ist dabei meist ein kritischer. Sei es, indem gezeigt wird, wie digitale Technologien von Kriminellen oder dem Staat und seinen Institutionen missbraucht werden. Oder wie der Mensch unter dem Einfluss von Hardware und Software immer mehr das Gefühl für die Wirklichkeit und seine Stellung darin verliert.

Auch das deutsche Kino übt sich seit geraumer Zeit in der Diagnose des digitalen Zeitalters. Wobei die Filmemacher auch hierzulande das große gesellschaftliche Thema in diverse Genre-Muster packen. Während Baran bo Odar mit "Who Am I - Kein System ist sicher" einen spannungsgeladenen Thriller um eine illegal agierende Hackergruppe dreht, ist der Ton in der Episodenkomödie "Safari - Match Me If You Can" deutlich positiver. Die freilich dramaturgisch hölzerne Komödie erzählt in zugespitzter bis hin zur plakativen Form von der Sucht der Menschen, sich auf sozialen Netzwerken zu präsentieren und davon, wie Beziehungen immer mehr in den virtuellen Räumen des Internets geknüpft werden.

Das Austauschen der Wirklichkeit durch die Internet-Realität sowie das Gefahrenpotential des World Wide Web im Allgemeinen und der sozialen Medien im Besonderen sind auch die Themen, um die Julia Langhofs Thriller "Lomo - The Language of Many Others" kreist. Das Spielfilm-Debüt der Absolventin der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) feiert seine Deutschlandpremiere auf dem 35. Filmfest München, wo die Filmemacherin zusammen mit ihrem Autorenkollegen Thomas Gerhold mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino für das Beste Drehbuch ausgezeichnet wird.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
Ein Schüler kapselt sich von der Wirklichkeit ab. Dafür taucht er immer mehr in den virtuellen Raum des Internets ein
 
Comming-of-Age Teenie-Thriller über die Gefahren des Internet.
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2024