Filmjuwelen
Der Verlorene (1951)

Der Verlorene

Originaltitel
Der Verlorene
Alternativ
Das Untier (Arbeitstitel)
Regie
Peter Lorre
Darsteller
Peter Lorre, Karl John, Helmuth Rudolph, Johanna Hofer, Renate Mannhardt, Eva Ingeborg Scholz
Medium
Blu-ray
Im Handel ab
01.03.2019 bei Filmjuwelen
Kinostart Deutschland
Der Verlorene
Genre
Krimi
Land
BRD
Jahr
1951
FSK
ab 16 Jahren
Länge
98 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
10,0 (1 User)
Extras: Booklet • "Peter Lorre - Das doppelte Gesicht" (Dokumentarfilm von Harun Farocki) • Displaced Person - Die Entstehung von Peter Lorres Film" von Robert Fischer
Auf der Suche nach der verlorenen Unschuld
In einem Umsiedlerlager kümmert sich Mediziner Dr. Karl Neumeister (Peter Lorre) um die vielen unglücklichen Vertriebenen und Flüchtlinge. In der Arbeit sucht er zu vergessen, was in seiner Vergangenheit geschah. Eine Begegnung weckt die Erinnerung an sein früheres Leben: 1943 ist Dr. Karl Rothe - wie Neumeister damals hieß - ein bekannter Hamburger Serumforscher. Als er erfährt, dass seine Verlobte Inge Hermann (Renate Mannhardt) die Ergebnisse seiner Forschung an den Feind verkauft hat, bringt er sie im Affekt um.

Weil seine Arbeit für das Nationalsozialistische Regime von großer Bedeutung ist, wird das Verbrechen als Selbstmord vertuscht. Rothes Kollege Dr. Hösch (Karl John) spielt dabei eine wichtige Rolle. Während er mit der Sache recht skruppellos umgeht, findet sich Dr. Rothe in seinem Leben nicht mehr zurecht. Die Begegnung mit einer Prostituirten bringt ihn engültig aus der Bahn: er entdeckt die Mordlust in sich. Seine Aggression richtet er gegen Initiator Hösch, doch es kommt anders als geplant...
Der Umgang mit der eigenen Schuld thematisiert der aus Ungarn stammende Schauspieler Peter Lorre in seiner einzigen Regiearbeit aus dem Jahr 1951. Basierend auf einer wahren Begebenheit erzählt er die Geschichte eines Affektmörders vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus. Rückblickend berichtet der Täter, ein angesehener Wissenschaftler und Arzt von seinen Verbrechen. Lorres brillantes Spiel verleiht dem Drama eine unglaubliche Intensität. Unendliche Müdigkeit und bittere Resignation spiegeln sich in seinem Gesicht.

Die Ereignisse werden nicht chronologisch erzählt. Erinnerungen wechseln mit gegenwärtigen Geschehnissen. Diese Erzählstruktur konstruiert auf Drehbuchebene die moralische Auswegslosigkeit des Protagonisten. Die schwarz-weiß Bilder sind einfach konzipiert, setzen ganz auf das Können der Schauspieler. "Der Verlorene" ist der erste Film der von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden beurteilt wurde, er erhielt das Prädikat "wertvoll".
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
Galerie: Der Verlorene
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