StudioCanal Germany
Geschichten vom Kübelkind - Special Edition (1971)

Geschichten vom Kübelkind - Special Edition

Originaltitel
Geschichten vom Kübelkind
Regie
Edgar Reitz, Ula Stöckl
Darsteller
Kristine de Loup, Bruno Bendel, Alf Brustellin, Ilse Brustellin, Hans Heinrich Brustellin, Antje Ellermann
Medium
Blu-ray
Im Handel ab
28.02.2019 bei StudioCanal Germany Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Geschichten vom Kübelkind
Genre
Drama
Land
BRD
Jahr
1971
FSK
ab 16 Jahren
Länge
202 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Extras: Dokumentarfilm "Der Film verlässt das Kino: Vom Kübelkind-Experiment und anderen Utopien" von Robert Fischer (Laufzeit: 90 Minuten) • Booklet
Filmexperiment von Edgar Reitz und Ula Stöckl
In ihrem experimentellen Film "Geschichten vom Kübelkind" erzählen Edgar Reitz und Ula Stöckl von dem Titel gebenden Kübelkind (Kristine de Loup). Dabei handelt es sich um eine Frau, die nicht so recht in die Welt passen will. Das Kübelkind sagt nicht immer nur Ja, es eckt lieber an. Es wächst aus einer Plazenta und wird eines Tages in einer Mülltonne gefunden. Es trägt stets ein rotes Kleid, rote Strümpfe und rote Schuhe. Die Accessoires begleiten das Kübelkind durch alle 25 Episoden. Sie weisen sie als bunten Blickfang in der tristen Wirklichkeit aus, charakterisieren sie aber auch als Außenseiter, der keine Chance hat, in die Mitte der Gesellschaft zu gelangen.
Mit "Geschichten vom Kübelkind" drehen Edgar Reitz und Ula Stöckl eines der radikalsten Werke des Neuen Deutschen Films. Mehr als in jeder anderen Produktion in der innivativsten Phase des jüngeren deutschen Kinos kristallisiert sich hier die Enttäuschung bis hin zur Wut junger Filmemacher gegenüber der etablierten Filmästhetik auf der einen Seite und den Mechanismen des Filmbetriebs auf der anderen. Reitz und Stöckl verzichten in "Kübelkind" auf eine durchgehende Handlung, stattdessen zersplittern sie die Erzählung in 25 Episoden, deren Dauer von knapp einer Minute bis knapp einer halben Stunde reicht.

Weil sie ihr unkonventionelles Filmprojekt außerhalb des Systems drehen, sind sie auf private Geldgeber angewiesen. So setzt Reitz das Geld ein, das er vom Bundesfilmpreis für "Cardillac" übrig hat. Die Regisseure setzen auf 16 Millimeter Filmmaterial, die Rollen vertrauen sie ausschließlich Freunden und Bekannten an. Zu den Laiendarstellern gehört auch der Filmemacher und Gelegenheitsschauspieler Werner Herzog, der später zu Reitz sagen wird: 'Du bist der erste, der mich als Schauspieler entdeckt hat'. Auch bei der Auswertung von "Kübelkind" müssen Reitz und Stöckl abseitige Pfade nehmen. Gezeigt wird der Film zwei Jahre lang täglich in einem Münchner Kneipenkino, wo die Zuschauer einzelne Episoden à la carte auswählen und nach Belieben zusammenstellen können. Seine Festivalpremiere erlebt er 1971 in der Berlin auf dem 1. Internationalen Forum des Jungen Films.
Redaktion Ricore Text
Mit "Geschichten vom Kübelkind" realisieren Edgar Reitz und Ula Stöckl einen der radikalsten Werke des Neuen Deutschen Films.
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Geschichten vom Kübelkind (1971)
2024