Tele München, FabioLovino
Rupert Everett als Inquisitor Bernardo Gui in "Der Name der Rose" (The Name of the Rose, 2018)

Der Name der Rose

Originaltitel
The Name of the Rose
Regie
Giacomo Battiato
Darsteller
John Turturro, Rupert Everett, Damian Hardung, Fabrizio Bentivoglio, Greta Scarano, Richard Sammel
Medium
Digital (download)
Im Handel ab
18.06.2019 bei Concorde Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Der Name der Rose
Genre
TV-Mehrteiler
Land
Italien, Deutschland
Jahr
2018
FSK
ab 12 Jahren
Länge
400 min.
IMDB
IMDB
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TV-Serienadaption von Umberto Ecos Weltbestseller
Italien im Jahr 1327. Es ist die Epoche, in der sich die Neuzeit allmählich über das finstere Weltbild des Mittelalters legt. Ein neues Weltbild verdrängt langsam herkömmliche, vor allem von der Kirche diktierte Vorstellungen vom Dies- und Jenseits. Ein zunehmend eskalierender Konflikt zwischen dem Weltlichen und dem Geistlichen, dem Kaiser des Heiligen Römischen Reichs auf der einen Seite und dem Papst auf der anderen ist die Folge. Der Kaiser hat gerade die Trennung von Staat und Kirche verkündet. Für Papst Johannes XXII ist diese Entscheidung ein nicht hinzunehmender Affront. Die Unversöhnlichkeit der Parteien führt zu Gewalt und Krieg.

Immerhin sind die Konfliktparteien um Lösungen bemüht. In einer Benediktinerabtei in Norditalien sollen Gesandte des Kaisers und Vertreter des Papstes aufeinander zugehen. Als Vermittler hat man William von Baskerville (John Turturro) auserkoren. Dem liberalen und aufgeschlossenen Franziskanermönch schließt sich auf dem Weg in die besagte Abtei der junge Novize Adson von Melk (Damian Hardung) an. Die beiden treffen am Verhandlungsort ein, doch vor dem politisch-theologischen Gipfeltreffen werden der Mönch und sein Schüler von anderen Ereignissen in Beschlag genommen. In der Abtei ist es kurz vor ihrer Anreise zu einem mysteriösen Todesfall gekommen. Der scharfsinnige William wird mit dem Fall betraut. Während seiner Ermittlung kommt es zu weiteren Morden.
Die TV-Produktion "Der Name der Rose" ist eine weitere Verfilmung von Umberto Ecos gleichnamigem Weltbestseller von 1980. Der italienische Schriftsteller, Philosoph und Linguist verknüpft in dem Roman einen kriminalistischen Plot mit philosophischen, theologischen, historischen sowie kunst- und kulturreferentielle Diskurse zu einem postmodernen Meisterwerk. Sechs Jahre später verfilmt der französische Filmemacher Jean-Jacques Annaud den Jahrhundertroman für das Kino. Die deutsch-italienische-französische Koproduktion wird ein Riesenhit, künstlerisch kann der sich erzählerisch vor allem auf den Kriminalplot fokussierende Film indes nicht ganz überzeugen.

Die deutsch-italienische Fernsehproduktion aus dem Jahr 2018 ist um eine umfassendere Adaption bemüht. Die Erzählung beschränkt sich nicht primär auf die Ereignisse in der Abtei. Sie ist auch um den historischen Hintergrund in der Mitte des 14. Jahrhunderts bemüht, als sich Europa in einem grundlegenden Wertewandel befindet. Nicht zuletzt haben die Filmemacher mit den acht Folgen genug Zeit und Raum, um auch Randfiguren stärker auszuleuchten sowie die eine und andere thematische Tiefenschicht der Vorlage auszuloten. Zum Autorenstamm des Mehrteilers gehört neben Andrea Porporati, Nigel Williams und Giacomo Battiato auch Hauptdarsteller John Turturro. Der Italiener Battiato, ein Urgestein des italienischen Fernsehens, hat alle acht Episoden auch inszeniert.
Redaktion Ricore Text
Deutsch-italienischen TV-Produktion aus dem Jahr 2018.
 
Tele München, FabioLovino
Michael Emerson als Fürstabt und Rupert Everett als Inquisitor Bernardo Gui (Der Name der Rose, 2018)
2024