Eksystent Distribution Filmverleih
Der Mann, der seine Haut verkaufte ("The Man Who Sold His Skin", 2020)

Der Mann, der seine Haut verkaufte

Originaltitel
The Man Who Sold His Skin
Alternativ
The Man Who Sold His Skin
Regie
Kaouther Ben Hania
Darsteller
Yahya Mahayni, Dea Liane, Koen de Bouw, Darina El Joundi, Christian Vadim, Wim Delvoye
Medium
DVD
Im Handel ab
13.05.2022 bei Eksystent Distribution
Kinostart Deutschland
Der Mann, der seine Haut verkaufte
Genre
Drama
Land
Tunesien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Schweden, Türkei
Jahr
2020
FSK
ab 12 Jahren
Länge
104 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Extras: Originalsprache: Arabisch/Englisch/Französisch • Extra: Trailer
Vielschichtiges Drama zum Thema Migration
Die Syrer Sam (Yahya Mahayni) und seine große Liebe Abeer (Dea Liane) werden bei der Flucht aus ihrer Heimat getrennt. Sie soll in Belgien einen reichen Mann heiraten, er strandet im Libanon. Doch Abeer geht ihm nicht aus dem Kopf und so schlägt er sich nach Brüssel durch. Bei der Eröffnung einer Ausstellung des kontrovers diskutierten Künstlers Jeffrey Godefroi (Koen de Bouw) will Sam seinen brennenden Hunger stillen. Er wird ertappt und lässt sich auf einen befremdlichen Deal ein.

Godefroi bietet ihm eine hohe Geldsumme, wenn er sich das Schengen-Visum auf den Rücken tätowieren lässt, dass das Reisen in 22 EU-Staaten vereinfacht. Nun trägt Sam auf dem Rücken, was er legal nicht erhält. Stundenlang posiert er regungslos, er wird bestaunt und begafft. Die erhoffte Freiheit und sein Glück findet er damit nicht.
Was auf den ersten Blick etwas didaktisch klingt, macht die tunesische Regisseurin Kaouther Ben Hania zu einem der aufregendsten Filme der vergangenen Jahre. Er feiert im Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig seine Premiere und schafft es unter die fünf Nominierten für den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film.

Der kritische Blick auf die Perversionen des Kunstmarktes erinnert ein wenig an Ruben Östlunds "The Square", beruht aber lose auf wahren Begebenheiten. Der Künstler Wim Delvoye tätowiert vor einigen Jahren auf dem Rücken des Schweizers Timo Steiner eine Madonna mit Totenschädel. Das Tattoo wird an einen deutschen Kunstsammler verkauft. Steiner wird am Gewinn beteiligt und willigt ein, nach seinem Tod die Hautpartie an den Käufer und dessen Erben übergeben zu lassen.

Im Kontext mit der Flucht von Millionen Menschen aus Syrien erhält eine solche Aktion natürlich einen politisch brisanteren Kontext. Kaouther Ben Hania hält in ihrem vielschichtigen Film zum einen den westlichen Gesellschaften den Spiegel vor, die ihre eigenen Vorstellungen von Integration und Miteinander zum alleinigen Maßstab machen und in ihrem Altruismus eher selbstsüchtig und narzisstisch agieren. Auf der anderen Seite verschwinden langsam alle Illusionen vom Gelobten Land, die Sam bei seiner Ankunft hat.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Trailer zum Drama üver Integration und Miteinander.
 
Kaouther Ben Hania hält den westlichen Gesellschaften den Spiegel vor.
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Der Mann, der seine Haut verkaufte ("The Man Who Sold His Skin", 2020)
2024