Leonine Distribution
Spencer (2021)

Spencer

Originaltitel
Spencer
Regie
Pablo Larraín
Darsteller
Kristen Stewart, Timothy Spall, Jack Nielen, Freddie Spry, Jack Farthing, Sean Harris
Medium
DVD
Im Handel ab
24.06.2022 bei DCM (Delphi Filmverleih)
Kinostart Deutschland
Spencer
Genre
Romanze
Land
Großbritannien, Deutschland, Chile
Jahr
2021
FSK
ab 12 Jahren
Länge
112 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
4,0 (Filmreporter)
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Royales Biopic für wahre Diana-Fans
Prinzessin Diana (Kristen Stewart) hat sich hoffnungslos verfahren. Als sie in einem Pub nach dem Weg nach Schloss Sandringham fragt, können die einfach gekleideten Gäste ihre Blicke nicht von der Stilikone abwenden. Wenig später passiert sie ein Feld mit einer Vogelscheuche, die sie an ihre Kindheit erinnert. Sie lässt sich von den Leibwächtern und ihren unpassenden Absatzschuhen nicht abhalten, zu ihr über den Acker zu pilgern. Dass sie zu spät zum Weihnachts-Treffen der königlichen Familie kommt, ist ihr egal.

Diana fühlt sich sichtbar unwohl inmitten der steifen, angeheirateten Verwandtschaft. Ihrem Mann Charles (schwach: Jack Farthing) hat sie schon lange nichts mehr zu sagen. Unter dem Zwist leiden auch die beiden Söhne, den einzigen Menschen, denen sich Diana emotional zuwendet.
Der chilenische Regisseur Pablo Larraín schafft mit viel deutschem Steuergeld einen Film für Diana-Fans. Sein Biopic - eine 'Märchenfabel nach einer realen Tragödie' heißt es im Vorspann - konzentriert sich auf das Weihnachtsfest 1991. Durch die Besinnung auf ihre Wurzeln im mittlerweile abrissreifen Haus ihrer Kindheit könnte Diana wieder zu sich gefunden und danach den Entschluss gefasst haben, ihre glücklose Ehe zu beenden. Der Traum der Märchenprinzessin ist ausgeträumt.

Der Film folgt nur Diana, es gibt kaum eine Szene ohne sie. Wie bereits in "Jackie: Die First Lady" über die First Lady an der Seite des US-Präsidenten John F. Kennedy erweist sich Larraín erneut als Meister im Nachstellen berühmter Fotos und Posen. Zumindest auf den ersten Blick - seine Lady D scheint stets eine Spur trauriger als das Original. Diese Blicke illustrieren ihr unglückliches Inneres. Diana leidet unter der emotionalen Kälte von Charles und dessen Familie, der Kälte in den spärlich beheizten Räumen und ihrer Einsamkeit. Zur Eiskönigin wie die amtierende Queen taugt die fröstelnde Prinzessin offenbar nicht. Obwohl sie knapp bekleidet lange Spaziergänge in der Winterlandschaft macht, kommt sie nie auf die geforderte royale Betriebstemperatur.

Gesprächspartner findet die ständig fröstelnde Prinzessin nur unter ihren Bediensteten. Timothy Spall und Sally Hawkins spielen sie Oscarreif - Hawkins Kammerzofe als beste Freundin und Spall als Zeremonienmeister mit distanzierter Wärme und Verständnis. Er erweist sich als weiser Ratgeber und Hellseher, in dem er Diana eine Biografie von Anne Boylen auf den Nachttisch legt. Heinrich VIII. konnte sich bekanntlich nicht scheiden lassen, er ließ Anne enthaupten. Heute wird sie als Märtyrerin verehrt. Eine weitere Metapher in einem Film, der dieses Stilmittel allzu oft und zu vordergründig strapaziert.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Der Trailer zum Diana-Biopic.
 
Biopic für Diana-Fans.
Ein Mädchentraum - leider ohne Happy Ende
Märchenprinzessin, Mutter und Stilikone, später Königin der Herzen....
Komplizen Filmn DCM
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