Guido Föhrweißer als überehrgeiziger Vater in dem selbstproduzierten Ringerdrama 'Reversal'
Sport auf Leben und Tod
Feature: Independent-Film sorgt für Furore
Ein amerikanischer Teenager hungert, trainiert, kämpft. Er hat es nicht anders gelernt, als bis an seine körperlichen Grenzen zu gehen. All das tut er für den Sieg. Aber vor allem für seinen Vater. Auch Guido Föhrweißer beißt sich durch - in Hollywood und das mit Erfolg. Jetzt erscheint "Reversal", den der Ex-Leistungsfechter mitproduziert hat und in dem er eine Nebenrolle spielt auf DVD.
erschienen am 27. 01. 2005
Hat den Sprung nach Hollywood geschafft: Guido Föhrweißer
Leistungssport ist Knochenarbeit. Das weiß jeder, der genug Ehrgeiz besitzt, ganz nach oben zu wollen. Dazu gehört nicht nur regelmäßiges Training, sondern auch die völlige Aufgabe aller anderen Aktivitäten, die Spaß machen können. Ein Leben für den Sport, heißt die Devise, wenn man das Treppchen mit der Nummer eins erklimmen will - den glänzenden Pokal immer vor Augen. Gewinner erreichen was in ihrem Leben - Ansehen, Ruhm, Auszeichnungen, Respekt. Das bekommt man von klein auf wie das Alphabet eingebleut. Doch der Preis, den so mancher Athlet dafür zahlen muss, ist bei weitem zu hoch.

Doch Übereifer bis zur Erschöpfung ist nicht nur eine amerikanische Angelegenheit, er ist überall zu finden. Das weiß auch Guido Föhrweißer, einer der Hauptdarsteller des hochgelobten Ringerdramas "Reversal". In Deutschland eher unbekannt, führte der Schauspieler aus der schönen Stadt Hamm mit der Komödie "Just Married" in den USA die Kinocharts an. Föhrweißer, der bis dato in unterschiedlichen Fernsehproduktionen mitgewirkt hatte, wanderte bereits vor acht Jahren nach Hollywood aus, um sich dort seinen Lebenstraum zu erfüllen und sich im Filmgeschäft zu etablieren. Er weiß, was es heißt, sich Ruhm zu erkämpfen, denn er wagte den harten Weg vom Nobody zum Somebody. Dieses Ziel rückt in greifbare Nähe, denn sein erster selbstproduzierter Film, "Reversal", zog bereits auf diversen Festivals das Publikum in seinen Bann. Nach dem Erfolg beim Malibu Film Festival erhielt das Sportlerdrama den Audience Choice Award als bester Spielfilm.

Die Lobeshymnen machten auch Robert de Niro aufmerksam, der "Reversal" zu seinem Tribeca Independent New York Film Festival einlud. Doch damit nicht genug der Ehre: Es folgten die begehrten Auszeichnungen für den besten Spielfilm und die beste schauspielerische Leistung für Jimi Petulla. Kein Wunder, dass auf einen Schlag 5.000 DVDs vorbestellt wurden. "Reversal" zeigt nicht nur die Schattenseiten des Ruhmes, das Sportdrama wurde als pädagogisch besonders wertvoll eingestuft.
Erfolgreicher Produzent und Darsteller: Guido Föhrweißer
Man merkt dem Film einfach an, dass er aus tiefstem Herzen entstanden ist. Er basiert auf den persönlichen Erfahrungen von Jimi Petulla. In Eigenregie verarbeitet er zusammen mit Guido Föhrweißer seine Kindheit und Jugend als aufstrebender Ringer. Der Leistungsdruck, der ständige Gewichtsverlust, die Liebe zu seinem Vater und das Fehlen einer freien Lebensgestaltung treiben den 17-jährigen Ringer Leo Leone an die Grenzen seiner Kräfte. Petulla übernimmt die Rolle des ehrgeizigen Vaters und Trainers Edward Leone und verkörpert damit seinen eigenen Vater, der ihn während seiner High School Zeit zu Höchstleistungen antrieb. Um dem enormen Druck standzuhalten und Edward nicht zu enttäuschen, hungert und trainiert Leo sich fast zu Tode. Erst als er sich in Shaw verliebt, eröffnen sich für ihn völlig neue Perspektiven. Langsam beginnt er zu realisieren, dass der Sport nicht das einzige in seinem Leben sein kann. Gerade jetzt macht ihm dar Neue im Team das Leben schwer, auch er wird von einem überehrgeizigen Vater (Guido Föhrweißer) angetrieben.

Vollste Unterstützung erfährt diese eindrucksvolle Biographie vom Amerikanischen Ringer-Verband, der die offene und ehrliche Umgehensweise mit einer weitverbreiteten Problematik schätzt. Der extreme Gewichtsverlust der Ringer, um ihrer Gewichtsklasse exakt zu entsprechen, wurde in den letzten 20 Jahren nach einigen Todesfällen reformiert. Doch ein anderes Problem existiert weiterhin: besessene Eltern, die ihre Kinder zur Leistung zwingen. "Reversal" appelliert stark an diejenigen Mütter und Väter, die ihren Nachwuchs zum Sieg antreiben, ohne dabei an das Glück und die Wünsche der Kinder selbst zu denken. Es gibt unzählige Leistungssportler, die nicht mit ganzem Herzen bei der Sache sind und nur weitermachen, um nicht zu enttäuschen. Wegen seiner eindeutigen Aussage wird das Ringerdrama bereits jetzt als einer der Meilensteine in der Geschichte des Sportfilms gehandelt. Olympiasieger wie Kurt Angle und Carl Lewis promoten das engagierte Drama.

Nachdem "Reversal" die USA bereits erobert hat, bringt Mitproduzent und Darsteller Guido Föhrweißer zuammen mit Marten Knopp in ihrem Vertrieb High Day Entertainment das Coming-of-Age Drama auf DVD heraus. Mal sehen, ob sie mit Unterstützung des Ringerbundes auch hierzulande Zuspruch und Aufmerksamkeit finden.
erschienen am 27. Januar 2005
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