Paramount Pictures
Sean Connery in "Die Unbestechlichen" ("The Untouchables", 1987)
Legendärer Mafiaboss im Zentrum spektakulärer Filmepen
Feature: Mit Al Capone in die Unterwelt
Er ist charmant und seine Pressekonferenzen sind gut besucht. Chicagos Unterwelt-Boss Al Capone (Robert de Niro) signalisiert Gegnern und Anhängern mit seinem zwielichtigen Grinsen Überlegenheit und Unantastbarkeit. In brutalen Kämpfen um die Macht auf den Straßen erwirbt sich der Gangsterboss in den 1920er Jahren einen legendären Ruf als ebenso schlauer wie gnadenloser Gangsterkönig.
erschienen am 16. 07. 2022
Paramount Pictures
Robert de Niro in "Die Unbestechlichen" ("The Untouchables", 1987)
Blackjack und Alkohol bei der Mafia
Die Prohibition spielt Al Capone allerdings auch in die Karten. Er kontrolliert bald die gesamte Lieferkette des illegalen Schnapshandels für diverse versteckte Spelunken der Stadt. Hier erlebt auch das illegale Glücksspiel eine erste Blüte. Denn was ist ein Casino ohne Hochprozentiges? Ok, zumindest zu Al Capones Zeiten. Heute wird viel Online gezockt, so kann man bei novoline kostenlos spielen ohne anmeldung und registrierung und viele klassische Casinospiele gibt es auch im Netz. Illegal ist das ganze auch nicht mehr.

Capones jäher Fall geht damals aber in die Geschichtsbücher ein. Ein junger, unbestechlicher Ermittler namens Eliott Ness (Kevin Costner) bringt den brutalen Gangster wegen Steuerhinterziehung hinter Gitter. Das unerbittlich geführte Duell mit etlichen Toten bringt Brian de Palma in "Die Unbestechlichen" 1987 kongenial auf die Leinwand. Der Regisseur, spaßhaft auch de Plasma genannt, weidet die Rücksichtslosigkeit Capones bei der Verteidigung seiner Position mit blutigen Schießereien aus.

Dabei liegt das Augenmerk nicht nur auf dem von Robert De Niro mit unterhaltsamer Grausamkeit verkörperten Al Capone, sondern auch auf den von Eliot Ness (Kevin Costner) angeführten Gesetzeshütern. Sie setzen alles daran, den den Mafioso und seine Gang zu Fall zu bringen.
Alive
Chikago-Massaker ("The St. Valentine's Day Massacre", 1967)
Aufstieg und Fall einer Legende aus Chicago
Diesen Ton setzt de Palma nicht alleine. Die Handlung von Richard Wilsons "Al Capone" (1959) setzt im Jahr 1919 ein, als der junge, arme Italiener Al Capone (Rod Steiger) mit dem Mafiosi Johnny Torrio (Nehemia Persoff) nach Chicago kommt, der Stadt an den Großen Seen. Bei seinem Aufstieg geht er im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen und räumt einen Konkurrenten nach dem anderen brutal aus dem Weg.

Ein Ereignis aus jenen Jahren gräbt sich besonders tief ins Gedächtnis der Stadt. Dieses stellt Roger Corman in "Chikago-Massaker" ins Zentrum seiner Filmhandlung. Am Valentinstag des Jahres 1929 tragen rivalisierende Banden ihren Kampf auf den Straßen aus, Dutzende Menschen verlieren ihr Leben. Capone (Jason Robards) legt dabei auch selbst Hand an. Zwei vermeintliche Verräter prügelt er mit einem Baseballschläger zu Tode. Eine Off-Stimme liefert im nüchternen und distanzierten Ton Hintergrundinformationen zu den Protagonisten. Die karge, effektfreie Umsetzung des Films erinnert an eine Reportage. Die Abwesenheit von Musik unterstützt diesen Eindruck. Dennoch ist "St. Valentine's Day Massacre" spannend erzählt. Die Besetzung von Jason Robards als Capone löste eine Debatte um seine Ähnlichkeit mit dem Mafioso aus.
Leonine Distribution
Capone (2020)
Gangster und Womanizer wird zum entzauberten Greis
Alle Filme zeichnen Capone als rücksichtslosen Aufsteiger und Kind seiner Zeit, als zynischen, brutalen Sadisten und bedingungslosen Aufsteiger, der genau den Preis der Macht kennt und bereit ist, ihn zu bezahlen. Er nimmt sich, was er will. Unzählige Affären werden ihm nachgesagt, wobei ganz klar wird, dass die Frauen nicht nur seinem Charme erliegen. Josh Trank entmystifiziert ihn 2020 schließlich endgültig in seinem Film "Capone", der ins letzte Lebensjahr des mittlerweile dementen, vom Alkohol aufgeschwemmten Mannes (Tom Hardy) führt. Nichts ist von seinem Ruhm und seiner Macht geblieben. Er ist ein alter, sabbernder Greis in Windeln.
erschienen am 16. Juli 2022
Zum Thema
Regisseur Brian de Palma widmet sich in "Die Unbestechlichen" (1987) mit Al Capone einem der bekanntesten US-Verbrecher der 1920er- und 1930er-Jahre. So lebt das Werk in erster Linie von der opulenten Ausstattung sowie der Spannung, die durch die Jagd von Eliot Ness (Kevin Costner) auf den Gangster generiert wird.
Chicago ist während der Alkoholprohibition ein fruchtbarer Boden für illegale Geschäfte. Al Capone (Jason Robards) und sein Konkurrent George Clarence 'Bugs' Moran (Ralph Meeker) wollen ihr Terrain dennoch nicht teilen. Am 14. Februar 1929 mündet der Gangsterkrieg in ein blutiges Massaker. Distanziert und mit zynischem Unterton erzählt Regisseur Roger Corman von den wahren Begebenheiten dieses Valentinstags.
Capone (Kinofilm)
Josh Trank entmystifiziert den im letzten Lebensjahr angekommen, mittlerweile dementen und vom Alkohol aufgeschwemmten Al Capone (Tom Hardy). Nichts ist von seinem Ruhm und seiner Macht geblieben. Er ist ein alter, sabbernder Greis in Windeln.
Al Capone (Kinofilm)
Die Handlung von Richard Wilsons "Al Capone" (1959) setzt im Jahr 1919 ein, als der junge, arme Italiener Al Capone (Rod Steiger) mit dem Mafiosi Johnny Torrio (Nehemiah Persoff) nach Chicago kommt.
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