Plaion Pictures
All the Beauty and the Bloodshed (2022)

All the Beauty and the Bloodshed

Originaltitel
All the Beauty and the Bloodshed
Regie
Laura Poitras
Darsteller
Nan Goldin, David Armstrong, Marina Berio, Noemi Bonazzi, Harry Cullen, Megan Kapler
Kinostart:
Deutschland, am 25.05.2023 bei Plaion Pictures (Koch Films)
Kinostart:
Schweiz, am 27.04.2023 bei Filmcoopi
Genre
Dokumentarfilm
Land
USA
Jahr
2022
FSK
ab 12 Jahren
Länge
122 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Portrait der Fotografin Nan Goldin
Nan Goldin zählt seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Fotografen und Fotografinnen der USA. Sie ist selbst Teil der wilden Untergrundszene, welche die amerikanische Kultur revolutioniert und hält diese Zeit in teils sehr intimen Fotos fest. Ihre Werke hängen heute in vielen Museen der Welt. In den 1980er Jahren verlagert sich der Schwerpunkt ihres politischen Engagements auf den Kampf gegen die Diskriminierung von AIDS-Kranken. Goldin verliert selbst etliche Freunde an die damals als Schwulenseuche diffamierte Krankheit.

In den letzten Jahren verlagert sie ihr Engagement dem Kampf gegen die Pharmahersteller, welche die Opioidkrise in den Vereinigten Staaten mitverantworten. Goldin überwindet ihre eigene Abhängigkeit und macht sie öffentlich. Sie gründet die Interessensgruppe P.A.I.N (Prescription Addiction Intervention Now). Im Zentrum der Anklagen der Selbsthilfegruppe steht die Familie Sackler, die das durch seinen hohen Opium-Gehalt süchtig machende Medikament Oxycodon auf den Markt gebracht hatte. Einen kleinen Teil ihrer Profite steckt die Familie in die Kunst. Sie sind Mäzen von angesehenen Museen wie dem MOMA in New York, der National Gallery in London oder dem Pariser Louvre. Die Museen werden nicht zuletzt durch das Engagement von P.A.I.N gezwungen, sich von dem moralisch fragwürdigen Förderer zu distanzieren.
"All the Beauty and the Bloodshed" ist der sechste Langfilm der US-amerikanischen Dokumentarfilm-Regisseurin und Oscar-Preisträgerin Laura Poitras ("Citizenfour"). Die Dokumentation wird bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.

Im Zentrum des Künstlerporträts steht Nan Goldin, die ihr eigenes Leben Revue passieren lässt. Illustriert werden die Schilderungen von den Fotos Der Fotografin, die Poitras zu kunstvollen Collagen anordnet. Goldin erinnert sich an die Kindheit, den Selbstmord ihrer Schwester, ihre Anfänge in New York und die Jahre des künstlerischen und gesellschaftlichen Aufbruchs. Ihre Kunst ist stets aktivistisch geprägt - Goldins Engagement gegen die mit Pharmaprodukten reich gewordene Familie Sackler ergibt sich aus der eigenen Krankengeschichte und ihrem Verständnis von Kunst, das der Film auf den Punkt bringt.

Wichtigste Quelle ist stets der Schmerz - über ihre lieblosen Eltern, die ihre rebellische Schwester in die Psychiatrie und sie in Pflegefamilien abschieben. Über den Verlust von Freunden an AIDS. Und die Wut auf die Pharmaindustrie. Die zweite Hälfte widmet der Film dem mühsamen Kampf gegen Sackler und ihr Mäzenatentum, der 2017 Fahrt aufnimmt. Durch zahlreiche Aktionen vor Museen wird auf die hemmungslose Profitsucht der Familie auf Kosten von Millionen Amerikanern aufmerksam gemacht, dem öffentlichen Druck kann sich auch die Justiz nicht verschließen.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Nan Goldin zählt zu den wichtigsten Fotografinnen und Aktivistinnen der USA. Hier ist der Trailer zur Doku.
 
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