Weltkino Filmverleih
Die Gewerkschafterin ("La syndicaliste", 2022)

Die Gewerkschafterin

Originaltitel
La syndicaliste
Alternativ
The Sitting Duck
Regie
Jean-Paul Salomé
Darsteller
Isabelle Huppert, Grégory Gadebois, François-Xavier Demaison, Pierre Deladonchamps, Alexandra Maria Lara, Gilles Cohen
Kinostart:
Deutschland, am 27.04.2023 bei Weltkino Filmverleih
Kinostart:
Österreich, am 05.05.2023 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 08.06.2023 bei Filmcoopi
Genre
Thriller
Land
Frankreich, Deutschland
Jahr
2022
FSK
ab 16 Jahren
Länge
121 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Drama nach einem irischen Politskandal
Maureen Kearney (Isabelle Huppert) wird wenige Tage vor einem Treffen mit Präsident François Hollande in ihrem Haus in Versailles überfallen, gefesselt und gefoltert. Es fehlen jegliche Spuren und die Polizei ermittelt zudem sehr schlampig. War es nur ein aus dem Ruder gelaufener Überfall oder ein Einschüchterungsversuch, der die engagiere Gewerkschafterin zum Schweigen bringen soll?

Seit Wochen stellt die hartnäckige Maureen Fragen zu einem Deal ihres Arbeitgebers, des weltweit operierenden französischen Avera, mit den Chinesen. Es droht ihrer Meinung nach der Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen. Oder hat sie sich selbst gefesselt und die Verletzungen zugefügt, wie die Polizei bald glaubt, beweisen zu können?
Nach der bitter-süßen Komödie "Eine Frau mit berauschenden Talenten" dreht Frankreichs Superstar Isabelle Huppert erneut mit Regisseur Jean-Paul Salomé. Der Film über die Irin Maureen Kearney beruht auf einem Politskandal, der das Zeug hätte, La Grande Nation in ihren Grundfesten zu erschüttern. Salomés Drama folgt daher auch dramaturgisch den eingefahrenen Bahnen von amerikanischen Vorbildern wie "Erin Brockovich - Eine wahre Geschichte", in denen ein Einzelner standhaft die Wahrheit gegen alle Widerstände verteidigt.

Nur in wenigen Szenen gelingt es Huppert, sich aus dem engen Gerüst zu befreien, in das sie die Handlung zwingt, und ihrer Figur etwas Tiefe zu geben. Sie wird nicht nur Opfer eines Verbrechens, sie wird auch Opfer frauenfeindlicher Vorurteile in den Chefetagen von Wirtschaft, Polizei und Politik, was ein wenig zu exzessiv und in vielen Szenen auch plakativ ausgestellt wird.

Die zweite Hälfte des Films widmet sich ausschließlich den polizeilichen Untersuchungen und den Prozessen. Auf der Strecke bleibt der eigentliche Anlass - der Wirtschaftsskandal. Wer wann und was von diesem Geschäft wusste, bleibt im Nebel. Damit wird die spannende Frage hinter dem Überfall verschenkt, was Vorbild Oliver Stone sicher nicht passiert wäre.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Gewerkschafterin Maureen Kearney (Isabelle Huppert) wird in ihrem Haus in Versailles überfallen und gefoltert.
 
Das Drama über die Irin Maureen Kearney beruht auf einem Politskandal.
Weltkino Filmverleih, Guy Ferrandis, LeBureau Films, Heimatfilm
Isabelle Huppert ist "Die Gewerkschafterin" ("La syndicaliste", 2022)
2024