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Orphea in Love (2022)

Orphea in Love

Originaltitel
Orphea in Love
Regie
Axel Ranisch
Darsteller
Guido Badalamenti, Christina Große, Ursina Lardi, Mirjam Mesak, Karolina Nägele, Ursula Werner
Kinostart:
Deutschland, am 01.06.2023 bei missingFilms
Genre
Fantasy, Musikfilm
Land
Deutschland
Jahr
2022
FSK
ab 12 Jahren
Länge
109 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Poetisches, romantisches Großstadtmärchen
Der Tag fängt schlecht an für Callcenter-Mitarbeiterin Nele (Mirjam Mesak). Ihre mit Argusaugen über die Beschäftigten wachende Chefin (Christina Große) erwischt sie bei einem privaten Gespräch am Handy. Doch er klingt versöhnlicher aus. Erst begegnet sie dem mitreißenden Straßentänzer Kolya (Guido Badalamenti). Am Abend übernimmt sie zudem spontan den Part der Butterfly auf der Bühne der Staatsoper, weil der Star des Abends, Adina Nicoletta (Ursina Lardi), die Stimme verliert.

Die von von Adinas schmierigen Manager (Heiko Pinkowski) in Aussicht gestellte Karriere lehnt sie dennoch ab. Stattdessen macht sie sich auf die Suche nach Kolya, der unter der Fuchtel seiner merkwürdigen Entdeckerin (Ursula Werner) steht, mit der er auf einer Eisenbahnbrache haust. Als Nele und Kolya sich endlich gefunden haben, ist das Glück nur von kurzer Dauer. Kolya wird vom Manager überfahren. Selbst jetzt wittert der noch ein Geschäft und bietet Nele einen teuflischen Pakt an, um Kolya aus der Unterwelt zurückzuholen.
Axel Ranisch interpretiert den unsterblichen Mythos von Orpheus und Eurydike als modernes, zauberhaft-poetisches und romantisches Großstadtmärchen. Der für seine Komödien geschätzte Regisseur verbindet die beiden Leidenschaften in seiner Brust kongenial: Den Film und die Oper. 2013 inszenierte er erstmals an der Bayerischen Staatsoper, später er macht aus Wolf-Ferraris "Il segreto di Susanna" eine turbulente Filmkomödie.

Außerdem besetzt er Mirjam Mesak in seine Kompilation aus Strawinskys "Mavra" und Tschaikowskis "Iolanta" erstmals in einer Hauptrolle. Sie ist sicher eine der großen Entdeckungen des Filmjahres. Aber auch seinem bewährten Ensemble bleibt er treu, das mal eine andere Seite seines Könnens zeigen kann. Allen voran Christina Große, die tanzt als hätte sie nie etwas anderes getan, und noch nie so heiter agierte.

Neben den Schauspielern punktet der Film mit seiner verspielten Ausstattung, den großen Kinobildern und der vom Orchester der Bayerischen Staatsoper eingespielten Musik. Unter den Klassikern des Genres wählt er stets das passende Stück zur Stimmung der Szene. Die Musik trägt er wie in einem klassischen Kinomusical auf die Straße, kombiniert sie mit Hip Hop und anderen modernen Klängen. Kurz, auch wenn man kein Fan oder Kenner klassischer Musik ist, es macht einfach Spaß, diesem kurzweiligen und unterhaltenden Kinoerlebnis zu folgen.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Axel Ranischs Interpretation vom unsterblichen Mythos von Orpheus und Eurydike.
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Orphea in Love (2022)
2024