Mamma Ante Portas

Erst zwei Jahre nach der französischen Premiere und vier Jahre nach dem Dreh kommt "Un tour chez ma fille" von Komödienspezialist Éric Lavaine in die deutschen Kinos. Er setzt darin seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Alexandra Lamy fort, die allerdings nur einen kleinen Auftritt als in Brasilien lebende dritte Tochter von Jacqueline hat.

Die Lachmuskeln haben leider nur wenig zu tun, selbst das Schmunzeln fällt streckenweise schwer. Die besten Momente hat der Film, wenn Line Renaud als nervige Mutter der 70-jährigen Jacqueline zweimal im Film auftaucht und die Ursachen für deren Übergriffigkeit erkennbar werden.

Das Spiel mit einem Missverständnis um das Sexualleben der rüstigen, vermögenden Rentnerin wirkt hingegen nur noch hausbacken. Dass Menschen im höheren Alter weder mit dem Handy umgehen noch einen modernen Fernseher bedienen können, ist weder witzig noch stimmig. Eher ein ausgelatschter Gag. So plätschert der Film so dahin und muss auch noch politisch unkorrekt werden. Einen faulen polnischen Handwerker? Echt jetzt? Mehr geschmacklose Klischees geht ja fast nicht.