Weltkino Filmverleih
Oh la la - Wer ahnt denn sowas? ("Cocorico", 2024)

Oh la la - Wer ahnt denn sowas?

Originaltitel
Cocorico
Regie
Julien Hervé
Darsteller
Christian Clavier, Didier Bourdon, Sylvie Testud, Marianne Denicourt, Julien Pestel, Chloé Coulloud
Kinostart:
Deutschland, am 21.03.2024 bei Weltkino Filmverleih
Kinostart:
Österreich, am 21.03.2024 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 21.03.2024 bei Pathé Films
Kinostart Deutschland
Oh la la - Wer ahnt denn sowas?
Genre
Komödie
Land
Frankreich
Jahr
2024
Länge
92 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Überaus witzige Komödie über die Grand Nation
Gérard Martin (Didier Bourdon) schwört auf französische Autos, für die deutsche Konkurrenz hat er nur Verachtung übrig. Seine Frau Nicole (Sylvie Testud) hütet das Haus. Ihr ganzer Stolz ist Sohn François (Julien Pestel), der sie endlich seinen Schwiegereltern in spe vorstellen will.

Die Fahrt zur Verwandtschaft in spe führt sie in ihrer billigen Familienkutsche durch ein riesiges Weinanbaugebiet zu einem Märchenschloss, vor dessen Tür Porsche und natürlich auch Mercedes stehen. Frédéric (Christian Clavier) und Catherine (Marianne Denicourt), die Eltern von Francios Freundin Alice Bouvier Sauvage (Chloé Coulloud), sind stolz auf ihre französische Tradition und ihre Abstammung aus altem Adel.

Die Stimmung zwischen den Familien ist durch Frédéric Angeberei mit seiner Herkunft sofort angespannt. Sie kippt, als die Eltern Umschläge öffnen, in denen nach ihrer DNA ihre Wurzeln entschlüsselt wurden. Zuvor hatte Frédéric dem erstaunten Gérard verklickert, dass er die in seinen Augen nicht standesgemäße Hochzeit verhindern will.
Der Zuschauer erwartet nach Lesen der Story sicher eine Neuauflage des Kassenschlagers "Monsieur Claude und seine Töchter". Die überaus witzige Komödie sieht tiefer in die französische Multikulti-Gesellschaft. Sie konfrontiert die Franzosen mit den eigenen Vorurteilen gegenüber anderen Völkern und kratzt aber vor allem am Selbstverständnis als Angehörige einer besonderen Nation mit langer Tradition. Das Land ist schon immer Zufluchts- und Sehnsuchtsort und auch Platz kriegerischer Auseinandersetzungen, die stets ihre Spuren in den Stammbäumen hinterlassen.

Regisseur Julien Hervé spielt genüsslich und pointiert mit den Macken seiner Landsleute. Neben der Herkunft nimmt er zunächst auch den Klassendünkel aufs Korn, der in "Monsieur Claude" keine große Rolle spielt. Diese Nuance geht bald verloren, weil sich die Grundkonstellation durch die Stammbaumforschung grundlegend ändert. Zunächst war es auch nur Frédéric, der aus einer arroganten Attitüde heraus gegen die anderen austeilte. Dann mischen alle mit und sorgen für etliche Lacher, bei denen sich der Zuschauer auch erwischt, über sich selbst zu lachen. Dabei findet Hervé immer die richtige Dosis, damit der Witz nicht unter die Gürtellinie geht.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Weltkino Filmverleih, White and Yellow Films, SND, M6Films, Beside Productions
Chloé Coulloud & Christian Clavier in "Oh la la - Wer ahnt denn sowas?" ("Cocorico", 2024)
2024