Neue Visionen Filmverleih, Wild Bunch Germany
Emilia Pérez (2024)
Emilia Pérez
Originaltitel
Emilia Perez
Regie
Darsteller
Kinostart:
Deutschland, am 28.11.2024 bei Neue Visionen Filmverleih
Kinostart:
Österreich, am 28.11.2024 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 21.11.2024 bei Pathé Films
Genre
Komödie, Krimi
Land
Frankreich, USA, Mexiko
Jahr
2024
FSK
ab 12 Jahren
Länge
132 min.
IMDB
Homepage
https://emilia-perez.de
|0 katastrophal
brillant 10|
8,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Geniale Melange aus Mafiadrama und Musical
Anwältin Rita Moro Castro (Zoë Saldaña) hat schon lange Gewissensbisse, denn ihre Kanzlei vertritt auch die Mafia. Sie hilft sogar, das mit illegalen Drogen und Menschenhandel gemachte Geld zu waschen und die Bosse vor langen Gefängnisstrafen zu bewahren, wenn sie denn mal gefasst werden.
Einer ihrer Klienten ist Pate Juan Pérez (Juan Carlos Gascón). Der muss untertauchen und entschließt sich zu einem radikalen Schritt. Er verfrachtet seine Familie gut versorgt in die USA. Er selbst geht nach Spanien und unterzieht sich dort einer Geschlechtsumwandlung. Vier Jahre später begegnen sich Emilia Pérez und Castro erneut. Pérez holt seine Frau (Selena Gomez) nach, den Kindern wird sie als Tante vorgestellt.
Die Spannungen zwischen den beiden wachsen bald, Eifersucht liegt in der Luft. Denn Pérez wird bald eine populäre Figur, die für die Rechte der Armen und gegen die Macht der Clans eintritt.
Einer ihrer Klienten ist Pate Juan Pérez (Juan Carlos Gascón). Der muss untertauchen und entschließt sich zu einem radikalen Schritt. Er verfrachtet seine Familie gut versorgt in die USA. Er selbst geht nach Spanien und unterzieht sich dort einer Geschlechtsumwandlung. Vier Jahre später begegnen sich Emilia Pérez und Castro erneut. Pérez holt seine Frau (Selena Gomez) nach, den Kindern wird sie als Tante vorgestellt.
Die Spannungen zwischen den beiden wachsen bald, Eifersucht liegt in der Luft. Denn Pérez wird bald eine populäre Figur, die für die Rechte der Armen und gegen die Macht der Clans eintritt.
Jacques Audiard setzt für seine innovative, meisterhaft inszenierte Mischung aus melodramatischen Mafiaaussteigerdrama und Musical erneut auf die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Drehbuchautor Thomas Bidegain ("The Sisters Brothers"). Der Erfolg gibt beiden Recht. Bei den Filmfestspielen von Cannes 2004 wurde Audiard mit dem Preis der Jury ausgezeichnet, eine weitere Palme gab es für das Ensemble Juan Carlos Gascón, Zoë Saldaña, Selena Gomez und Adriana Paz.
Kann Emilia gut machen, was Juan angerichtet hat? Auf diese Frage spitzt Audiard seine Story zu, die aus der Sicht von Castro erzählt wird. Bei der Umsetzung betritt er inhaltliches und künstlerisches Neuland. Da ist zum einen die Aussteiger-Story, die er brillant und selbstverständlich mit dem Genderthema verbindet. Er springt nicht auf den angesagten Zug der gegenwärtigen Diskussion auf. Um die Geschlechtsumwandlung wird kein Gewese gemacht, Audiard hat kein Interesse an drögem, aufklärerischen Betroffenheitskino.
Juan folgt einfach seinem natürlichen Bedürfnis, das niemals in Frage gestellt wird. Punkt. Was dem Film eine gewisse Leichtigkeit und Zugänglichkeit gibt. Juan Carlos Gascón ist die Rolle auf den Leib geschrieben, sie ist die große Entdeckung des Films.
Audiard nimmt die Gefahr durch die Mafia und für Aussteiger durchaus ernst. Aber auch hier setzt er sich bewusst von den schweren Dramen ab, als Vorbild dürften ihm Klassiker wie die "West Side Story" gedient haben. Die ersten Musical- und Tanzszenen befremden noch, doch dann werden sie zu einem integralen, natürlichen Bestandteil des Films, in den Texten wird die Sicht einer Figur auf das Geschehen emotional vertieft. Wobei Audiard jegliches falsches Pathos meidet und immer den richtigen Ton trifft.
Kann Emilia gut machen, was Juan angerichtet hat? Auf diese Frage spitzt Audiard seine Story zu, die aus der Sicht von Castro erzählt wird. Bei der Umsetzung betritt er inhaltliches und künstlerisches Neuland. Da ist zum einen die Aussteiger-Story, die er brillant und selbstverständlich mit dem Genderthema verbindet. Er springt nicht auf den angesagten Zug der gegenwärtigen Diskussion auf. Um die Geschlechtsumwandlung wird kein Gewese gemacht, Audiard hat kein Interesse an drögem, aufklärerischen Betroffenheitskino.
Juan folgt einfach seinem natürlichen Bedürfnis, das niemals in Frage gestellt wird. Punkt. Was dem Film eine gewisse Leichtigkeit und Zugänglichkeit gibt. Juan Carlos Gascón ist die Rolle auf den Leib geschrieben, sie ist die große Entdeckung des Films.
Audiard nimmt die Gefahr durch die Mafia und für Aussteiger durchaus ernst. Aber auch hier setzt er sich bewusst von den schweren Dramen ab, als Vorbild dürften ihm Klassiker wie die "West Side Story" gedient haben. Die ersten Musical- und Tanzszenen befremden noch, doch dann werden sie zu einem integralen, natürlichen Bestandteil des Films, in den Texten wird die Sicht einer Figur auf das Geschehen emotional vertieft. Wobei Audiard jegliches falsches Pathos meidet und immer den richtigen Ton trifft.
Neue Visionen Filmverleih, Wild Bunch Germany
Selena Gomez in "Emilia Pérez" (2024)