
Ricore
Yunan
Originaltitel
Yunan
Regie
Darsteller
Sibel Kekilli, Georges Khabbaz, Laura Sophia Landauer, Felix Metschan, Hanna Schygulla, Sophie Strupix
Kinostart:
Deutschland, bei ImmerGuteFilme
Genre
Drama
Land
Deutschland, Kanada, Italien, Palästina, Katar, Jordanien, Saudi Arabien
Jahr
2025
Länge
124 min.
IMDB
|0 katastrophal
brillant 10|
5,0 (Filmreporter)
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Großartiges Schauspiel vor beeindruckender Kulisse
Der arabische Schriftsteller Munir (Georges Khabbaz) hat eine Pistole im Gepäck, als er auf einer Hallig in der Nordsee strandet. Der syrische Flüchtling bringt es nicht fertig, sich das Leben zu nehmen. Er taucht langsam in das Leben der Menschen ein und freundet sich mit Wirtin Valeska (Hanna Schygulla) an. Die holt ihn mit ihrer Altersweisheit langsam aus seiner Lethargie.
Während sein Geist langsam zur Ruhe kommt, hat er immer wieder die Bilder einer jungen Frau (Sibel Kekilli) und eines älteren Mannes im Kopf. Die leben in sandfarbenen Leinengewändern gekleidet mit Schafen und Hütehunden in einer archaisch anmutenden Steppenlandschaft. Während er über die schmerzhaften Ereignisse in seiner Heimat nachdenkt, bereiten sich die Menschen der Hallig darauf vor, dass ihre Heimat einmal mehr von einem Herbststurm überflutet wird.
Während sein Geist langsam zur Ruhe kommt, hat er immer wieder die Bilder einer jungen Frau (Sibel Kekilli) und eines älteren Mannes im Kopf. Die leben in sandfarbenen Leinengewändern gekleidet mit Schafen und Hütehunden in einer archaisch anmutenden Steppenlandschaft. Während er über die schmerzhaften Ereignisse in seiner Heimat nachdenkt, bereiten sich die Menschen der Hallig darauf vor, dass ihre Heimat einmal mehr von einem Herbststurm überflutet wird.
Nach seinem preisgekrönten "Al Garib" aus dem Jahre 2021 ist "Yunan" (deutsch Griechenland) der zweite Teil der "Homeland"-Trilogie von Regisseur Ameer Fakher Eldin. Der Film feiert im Wettbewerb der Berliner Filmfestspiele 2025 seine Premiere. Geboren wurde Filmemacher Fakher Eldin mit syrischen und palästinensischen Wurzeln 1991 in Kiew, aufgewachsen ist er in den Golanhöhen. Heute lebt er in Hamburg - ein Multikulti-Werdegang wie aus dem Lehrbuch.
Seine filmische Wurzeln sind nicht zu übersehen, er ist ein Fan des poetischen Kinos von Abbas Kiarostami und wandelt bei der Gestaltung der opulenten Bilder auf den Spuren von Andrej Tarkowskij, Andrey Zvyagintsev und Béla Tarr. Die karge Landschaft der arabischen Halbinsel wird ebenso wie die Atmosphäre mit Herbsttürmen auf der Hallig zu einem gleichberechtigten Mitspieler. Beides sind raue, beinahe unwirtliche, aber doch wunderschöne Landstriche, die der Mensch nur schwer vereinnahmen kann. Er bleibt hier stets Fremdkörper, und versucht doch, Wurzeln zu schlagen. Dabei muss er sich eins ums andere Mal der Natur unterordnen.
Die langsame Überschwemmung der Hallig wird dabei zur Metapher für den Kampf des Menschen um seine Heimat und den Umgang mit ihrem möglichen Verlust. Für Munir ist es zum Ausgangspunkt einer Katharsis (psychische Reinigung durch Ausleben innerer Konflikte und verdrängter Emotionen) und eines Equilibrium (Gleichgewichtstheorie der Intimität). Das ist alles wunderbar anzusehen. Liebhaber von Filmen mit großartigen Schauspielern und Schauspielerinnen, die die Seele ihrer Figuren tief ausloten, sowie von symbolträchtigen Bildern mit einer im Grunde ganz einfachen Story kommen auf ihre Kosten.
Seine filmische Wurzeln sind nicht zu übersehen, er ist ein Fan des poetischen Kinos von Abbas Kiarostami und wandelt bei der Gestaltung der opulenten Bilder auf den Spuren von Andrej Tarkowskij, Andrey Zvyagintsev und Béla Tarr. Die karge Landschaft der arabischen Halbinsel wird ebenso wie die Atmosphäre mit Herbsttürmen auf der Hallig zu einem gleichberechtigten Mitspieler. Beides sind raue, beinahe unwirtliche, aber doch wunderschöne Landstriche, die der Mensch nur schwer vereinnahmen kann. Er bleibt hier stets Fremdkörper, und versucht doch, Wurzeln zu schlagen. Dabei muss er sich eins ums andere Mal der Natur unterordnen.
Die langsame Überschwemmung der Hallig wird dabei zur Metapher für den Kampf des Menschen um seine Heimat und den Umgang mit ihrem möglichen Verlust. Für Munir ist es zum Ausgangspunkt einer Katharsis (psychische Reinigung durch Ausleben innerer Konflikte und verdrängter Emotionen) und eines Equilibrium (Gleichgewichtstheorie der Intimität). Das ist alles wunderbar anzusehen. Liebhaber von Filmen mit großartigen Schauspielern und Schauspielerinnen, die die Seele ihrer Figuren tief ausloten, sowie von symbolträchtigen Bildern mit einer im Grunde ganz einfachen Story kommen auf ihre Kosten.