Frankenstein

Der zweite Teil des Monumentalfilms folgt die Sicht des Geschöpfes auf die Ereignisse, die beide verbindet. Regisseur Benicio Del Toro setzt mit dieser Teilung neue Akzente. Er findet den Menschen im Monster, der sich nach Liebe. Umarmung und Anerkennung sehnt. Die Welt begegnet dem Furcht einflößenden Außenseiter aber nur mit Angst und Ablehnung. Auf diese durchaus aktuelle Ebene reduziert der Regisseur die schon oft verfilmte Geschichte des Wissenschaftlers, der keine Grenzen kennt und respektieren will aus der Feder von Mary Shelley aus dem Jahr 1818.

Die Horrorelemente des Romans wurden zurückgedrängt und klingen nur dezent in diesem perfekten Schauspiel an, in dem immer wieder auch romantische Töne durchschimmern. Del Toro fährt alles auf, was das Kino zu bieten hat: Großartige Kulissen und atemberaubende Locations, tolle Darsteller, eine bombastische Musik. Die Bilder- und Soundflut überwältigt den Zuschauer. Doch der Zauber zerplatzt schnell wie eine Seifenblase. Inhaltlich hallt der Film kaum nach.