Koch Media
Drei Rivalen
Drei Rivalen
Originaltitel
The Tall Men
Regie
Darsteller
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Western
Land
USA
Jahr
1955
IMDB
|0 katastrophal
brillant 10|
6,0 (Filmreporter)
2,0 (1 User)
Meinungen
EIn hoch aufgeschossener Mann
Der Titel passt zum Plot. Beide bewegen sich auf ausgetretenen Pfaden. Ein Standard Western der 50 Jahre mit dem ganzen Charme dieser Zeit, aber auch der drögen Einsilbigkeit der Handlung. Eine der über hundert gefühlten Schmonzetten mit Rinderherden Trecks. Die Großaufnahmen der Tiermassen schlucken die Spannung bis auf ein kleines Stück des Weges, als gegen Ende Indianer die Herde in einer Schlucht bedrängen.
Die Brüder Ben (Clark Gable) und Clint (Cameron Mitchell) hatten zuvor einen Mr Stark (Robert Ryan) überfallen, der große Mengen Geld transportiert, machen aber mit ihm gemeinsame Sache. Der besteht darauf, dass auch seine Freundin Nella (Jane Russell) mit auf den Treck kommt. Es folgen die üblichen Reibereien unter den männlichen Kampfhähnen. Den Stand der Beziehungen zu den drei Rivalen besingt Nella jeweils in der mitgeführten Badewanne. Was in den 50er Jahren ein Hit wurde, wirkt heute arg angestaubt. Nella und Mr. Stark scheinen sich zu verstehen, bis Ben das singende Luder übernimmt, obwohl ihre gemeinsamen Lebensentwürfe überhaupt nicht zu einander passen. Clark Gable ist ja an sich nicht so sehr im Wilden Westen zu Hause, doch für Nella reicht es wohl. Wenn man sie hier in Aktion sieht, versteht man, wo ihre Pluspunkte liegen. Das vorhersehbare Happy End nach der obligatorischen Stampede löst Gähn Attacken aus. Bruder Clint wird von Indianern gefoltert und zum Heiligen Sebastian umgebaut. Man sieht nur das Ergebnis und dann wendet sich die Kamera ebenso wie die Zuschauer ab.
Ben und Mr Stark haben noch ein paar Überraschungen für einander, die der ältere Ben mit Großzügigkeit überwindet. Bleibt nur noch die Frage ‘Wer ist der hochgewachsene Mann‘, von dem im Originaltitel die Rede ist? Ben, der Nella kriegt oder Mr Stark der das Geld bekommt? Egal. Nur eines ist klar: sie ist auf alle Fälle die fleischgewordene Sünde, die in den 50er Jahren der Männerwelt den Kopf verdreht hat.
geschrieben am 20.12.2020 um 19:54 Uhr