Sunfilm
Bully

Bully

Originaltitel
Bully
Regie
Larry Clark
Darsteller
Alan Lilly, Leo Fitzpatrick, Kelli Garner, Daniel Franzese, Nathalie Paulding, Deborah Smith Ford
Kinostart:
Deutschland, bei
Kinostart:
Schweiz, am 18.07.2002 bei Frenetic Films
Genre
Drama, Thriller
Land
USA
Jahr
2001
Länge
113 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
8,2 (5 User)
Über den Werte-Verlust amerikanischer Teenager
Eine Clique von Mittelstandjugendlichen erfährt ihr junges Leben als eine Kette von Drogen, Sex und Spielerfahrungen. Sie langweilen sich, sind aggressiv, rücksichtslos und gewalttätig. Bobby (Nick Stahl) etwa quält seinen besten Freund Marty (Kinderstar Brad Renfro) mit perversen Sexspielchen, lässt ihn etwa vor der Videokamera an einem Dildo lutschen, auch Telefonsex und Strippen im Gayclub steht auf dem Programm. Marty ist sein ganz privates menschliches Spielzeug. Aber auch die anderen aus der Clique bleiben von Bobbys Tyrannei nicht verschont. Lisa (Rachel Miner), die sich in Marty verliebt hat, will dem sadistischen Treiben ein Ende bereiten. Eines Nachts beschließt die Clique am Strand sich an ihrem Peiniger zu rächen. Sie wollen Bobby auf grausame Weise umbringen, doch an der unerfahrenen Durchführung droht der Plan der fünf Teenager zu scheitern.
Larry Clark ("Ken Park") hat 1995 bereits mit seinem kompromisslosen Erstlingswerk "Kids" großes Aufsehen erregt. Er zeigt Teenager nicht als surfende, an der Highschool um die größte Popularität buhlende Nachwuchshoffnung von Amerikas Mittelschicht, sondern als eine am Abgrund stehende Teenagergeneration, die mit Drogen-, Sex- und Gewaltexzessen auf sich aufmerksam macht. Sein drittes, Werk, der Thriller "Bully" thematisiert erneut den Verlust jeglicher Werte des amerikanischen Nachwuchses. Er basiert auf einer wahren Geschichte, doch Clak kann auch aus seiner eigenen turbulenten Biographie schöpfen. So beendet der spätere Regisseur nach einem Angriff auf einen Lehrer unfreiwillig seine Schulkarriere. Auf dem Schulhof hat er auch erste Erfahrungen mit Drogen und Gewalt gemacht. Trotzdem schafft er mit 18 den Sprung auf die Kunsthochschule. In Vietnam erweitert er seinen Drogen- und Gewalterfahrungshorizont um weitere unschöne Facetten. 1971 schafft er mit dem Fotoband "Tulsa" dennoch den künstlerischen Durchbruch. Die Bilder zeigen jugendliche Junkies und empören das konservative Amerika. Die Kids in "Bully" sind etwas älter geworden, auch steht ihr Sexleben nicht mehr im Vordergrund des filmischen Interesses. Dafür aber die dunklen, gewalttätigen Seite ihrer Persönlichkeit. Mit gerade 24 Drehtagen und knapp 2,5 Millionen Dollar entstand erneut ein Werk, der für viel Gesprächsstoff sorgt. Erneut gelingt es Clarks jugendlichen Darstellern, darunter so bekannte Teenstars wie Brad Renfro, Bijou Phillips oder Nick Stahl, durchweg unprätentiös und damit glaubhaft vor der Kamera zu agieren.
Nicola Turri, Filmreporter.de
Sunfilm
Bully
2024