Madame Sata

Madame Sata

Originaltitel
Madame Satã
Regie
Karim Aïnouz
Darsteller
Orã Figueiredo, Sacha Amback, George Bezerra, Marcos Roberto Correia, Eduardo Coutinho, Anderson Lugão
Kinostart:
Deutschland, am 28.10.2004 bei Pro-Fun media
Genre
Drama
Land
Brasilien, Frankreich
Jahr
2002
FSK
ab 12 Jahren
Länge
105 min.
IMDB
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brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
7,0 (1 User)
In einem Vorort von Rio de Janeiro, einer geschlossenen Welt mit eigenen Regeln, Gesetzen und Ritualen, lebt João Francisco dos Santos (Lázaro Ramos). Ein Mann voller Begeisterung, Lebensfreude, eine glitzernde Figur voller Träume. Ein Mensch, der aber auch die Schattenseiten des Lebens kennt. Der hart für seine Ziele kämpfen muss und doch nie seine Träume aufgibt und vor allem immer sich selbst treu bleibt. Santos, ein Schwarzer, ein Außenseiter und Homosexueller. Er lebt im 20. Jahrhundert am Rande der Gesellschaft und soll zur schrillernsten und berühmtesten Figur Rio de Janeiros aufsteigen: "Madame Sata". Sein einzigartiger Weg ist gezeichnet von Erfolg, Glanz, Gewalt, Tragik und Hoffnung. Die Fähigkeit, sich in verschiedene Persönlichkeiten zu verwandeln, ermöglicht es ihm, Glück, Vertrauen und Leidenschaft zu erleben. Er vereint die gesamte Palette der menschlichen Gefühlsbreiten. So fürsorglich, verletzlich und gutmütig er auch ist, so gewalttätig kann er auch werden. Auf der Suche nach Freiheit kommt er als Niemand aus dem Nichts, verbringt insgesamt 27 Jahre seines Lebens im Gefängnis, um als "Madame Sata" in die Geschichte einzugehen und sich seine Träume zu erfüllen.
Mit "Madame Sata" schafft Regisseur Karim Ainouz ein Denkmal für eine echte Legende Rio de Janeiros. "Madame Sata" alias João Francisco dos Santos ist die wohl bekannteste, gefeierteste und diskrepanteste Figur der 1920er Jahre. Für Hauptdarsteller Lázaro Ramos stellte besonderst die gewalttätige Seite der Figur eine große Herausforderung dar: "Von Natur aus bin ich ein ruhiger Mensch und so war es schwer, einen Weg zu diesem Charakterzug zu finden. Aber João Francisco war ja in seiner gewaltbereiten Art zugleich sehr fürsorglich und ein weicher Typ...sein Charakter wechselte von einer Minute auf die andere, von einem Extrem ins andere. Dann musste ich auch noch singen; das hatte ich zuvor niemals getan, zumindest nicht öffentlich.". Die zahlreichen Auszeichnungen zeigen, dass er und Ainouz ein ganz besonderes Werk geschaffen haben. Auf dem Chicago Filmfestival 2002 gewann er als "Bester Film - The Gold Hugo", beim Biarritz 2002 "Beste Regie", auf dem Havanna Internationalen Filmfestival bekam er als "Best Art Direction" den Spezialpreis für das Film-Erstlingswerk. Beim São Paulo International Film Festival 2002 sowie beim Huelva Ibero-American Filmfestival wurde Lázaro Ramos als "Bester Darsteller" ausgezeichnet. Somit wurde die Legende erneut geehrt und auch bis über den großen Teich bekannt gemacht.
Heike Maleschka/Filmreporter.de
2024