3L
The Machinist

The Machinist - Der Maschinist

Originaltitel
The Machinist
Regie
Brad Anderson
Darsteller
Reg Wilson, Ramon Camín, Christopher Hood, Marc Aspinall, Guillermo Ayesa, Daniel Ceren
Kinostart:
Deutschland, am 11.11.2004 bei 3L Filmverleih
Genre
Thriller, Horror
Land
Spanien, USA
Jahr
2004
FSK
ab 16 Jahren
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
3,0 (Filmreporter)
7,5 (4 User)
Vorhersehbarer Horrorfilm von Brad Anderson
Trevor Reznik (Christian Bale) hat seit einem Jahr nicht mehr geschlafen. Die Schlaflosigkeit führt zum Verfall seiner physischen und psychischen Verfassung. Schließlich verursacht er einen Arbeitsunfall, der einem seiner Kollegen den Arm kostet. Seine Mitarbeiter machen ihm schreckliche Vorwürfe, wollen nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten. Reznik vermutet aber hinter dem Unfall eine Verschwörung. Diesen Verdacht bestätigen auch die rätselhaften gelben Notizzettel am Kühlschrank und der mysteriöse neue Mitarbeiter Ivan (John Sharian). Diesen kann angeblich nur Trevor sehen. Langsam aber sicher beginnt er an sich selbst zu zweifeln, sein Leben wird zum Alptraum. Will ihm jemand etwas antun? Oder ist es nur die Schlaflosigkeit, die ihn langsam paranoid macht? Seine einzigen Bezugspersonen, die Prostituierte Stevie (Jennifer Jason Leigh) und die Kellnerin Marie (Aitana Sánchez-Gijón), verfolgen die Geschichte mit großer Sorge. Denn auch sie werden bald vom Schlaflosen mit der Verschwörung in Verbindung gebracht. Auf seiner verzweifelten Suche nach der Wahrheit erfährt Reznik schließlich vergessene Dinge aus seiner Vergangenheit, die er lieber nicht wissen möchte.
Nach dem Erfolg mit "Session 9" präsentiert Regisseur Brad Anderson einen weiteren Horrorfilm. Erneut führt er uns an die Abgründe der paranoiden menschlichen Seele. Er inszeniert einen düsteren Albtraum im Wachzustand. Wie Autor Scott Kosar erklärt, orientiert sich das Drehbuch an Fjodor Michailowitsch Dostojewskis "The Double." Stilistisch stellt er sich sein Werk als "den letzten Film, den Hitchcock gedreht hätte" vor. Hohe Ansprüche, die er sich stellt, aber die er leider nicht zu erfüllen vermag. Von der Düsternis her gesehen mag "The Machinist" vielleicht noch mit Hitchcock mithalten. Was die Geschichte anbelangt, bleibt er aber auf der Strecke. Zu vorhersehbar ist das vermeintlich verworrene Geflecht der Verschwörung. Auch die Horrorelemente sind zu durchschaubar, als dass sie wirklich zum Gruseln animieren. Außerdem erinnern die Figuren und die Handlung an bekannte Geschichten, wie zum Beispiel "Thinner" und "Schlaflos" von Stephen King. Auch in diesen Erzählungen können Figuren monatelang nicht schlafen und werden immer dünner, obwohl sie normal essen. Genau dies passiert mit Trevor Reznik. Und um dieses Dünnerwerden authentisch darzustellen, hungerte sich Hauptdarsteller Christian Bale ganze 30 Kilo ab. Dadurch wirkt er wie ein wandelnder Toter. Filmfreundin Marie sagt in einer Szene passend: "Wenn Du noch dünner werden würdest, würdest Du nicht mehr existieren." Nebst seiner jämmerlichen körperlichen Verfassung bringt Bale auch kein anständiges Wort über die Lippen. Er lallt, sucht nach Worten, wie man das im Halbschlaf oft macht. Die Figur Rezny ist denn auch das Gruseligste am ganzen Film. Auch wenn das Werk nicht durch seine Geschichte schocken kann, der Anblick des abgemagerten Hauptdarstellers wird das ganz bestimmt.
Daniela Truttmann/Filmreporter.de
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Der Maschinist
2024