UIP
Terminal

Terminal

Originaltitel
The Terminal
Regie
Steven Spielberg
Darsteller
Marston Fobbs, Riad Galayini, Charley Gilleran, Mohammed Hassan, Amber Havens, Ksenia Jarova
Kinostart:
Deutschland, am 07.10.2004 bei United International Pictures (UIP)
Kinostart:
Schweiz, am 07.10.2004 bei United International Pictures Switzerland (UIP)
Kinostart Deutschland
Terminal
Genre
Romanze
Land
USA
Jahr
2004
Länge
128 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
8,6 (11 User)
Steven Spielbergs Kinomärchen mit Tom Hanks
Flughäfen sind Durchgangsstationen, in denen man als Reisender gewöhnlich möglichst wenig Zeit auf möglichst angenehme Art verbringen möchte. Deshalb ist ein modernes Airport-Terminal eine recht seltsame Mixtur aus Duty-Free-Geschäften, Restaurants und luxuriösen Shops - nicht zu vergessen hoch gestochene Airline-Lounges, in denen kostenlose Knabbereien zum armseligen Statussymbol von Vielfliegern avancieren. Dort nicht vorgesehen ist ein Fall wie der von Viktor Navorski (Tom Hanks), einem Passagier aus einem Fantasieland Osteuropas, der bei der Einreise in die USA im New Yorker Flughafen stecken bleibt.

Während Viktors Flugzeug über dem Atlantik schwebte, gab es in seiner Heimat einen Umsturz - Pass und Visum sind nun nicht mehr gültig. "Sie sind zur Zeit einfach nicht akzeptabel", erklärt ihm seine Nemesis, der von Stanley Tucci brillant verkörperte US-Einwanderungsbeamte Dixon. Navorski kann also nicht weiter, aber er kann auch nicht zurück - er muss, des Englischen nicht mächtig, die kommenden Monate im internationalen Terminal des Flughafens verbringen.
Unter Steven Spielbergs kundiger Regie wird aus dem kafkaesken Alptraum rasch ein capraeskes Fabelbiotop für den American Dream. Zwar schickt der Regisseur hier keinen Mr. Smith nach Washington, doch was Viktor Navorski im Transitbereich des Flughafens erlebt, ist nicht weniger märchenhaft. Ja, "Terminal" ist ein modernes Kinomärchen, und wer das nicht erkennt und akzeptiert, wird an dem Streifen wenig Freude haben.

Klopft man die Story auf Glaubwürdigkeit und Widersprüche ab, stößt man ganz schnell auf eine Handvoll grober Schnitzer, die den Handlungsverlauf bei "realistischer" Betrachtung ad absurdum führen. Bei einer Fabel allerdings sind solche Fehler unvermeidlich und deshalb verzeihlich. Spielbergs lyrisch-naive Perspektive und sein sentimental-kindlicher Blick auf alles, was mit dem Thema Fliegerei zusammenhängt, wurde zuletzt in "Catch me if you can" dokumentiert, ist aber auch in vielen seiner früheren Filme evident - etwa in "Die Unheimliche Begegnung der Dritten Art", "1941 - Wo, bitte, geht's nach Hollywood?", "E.T. - Der Außerirdische", "Always" oder dem von der Kritik gebrandmarkten Kriegsdrama "Das Reich der Sonne".

In "Terminal" beschwört der Filmemacher nun erneut die Lässigkeit von "Catch Me If You Can", jedoch mit einem Rollentausch: Tom Hanks' alter Bürokraten-Part fällt nun Stanley Tucci zu. Dass "Terminal" trotz vorhandener Fallstricke gut funktioniert, liegt letztlich allerdings daran, dass Spielberg und Hanks sich und der Welt nichts mehr beweisen müssen. Beide genießen in Hollywood sämtliche Freiheiten, die das Show-Business zu bieten hat, und beide haben es nicht mehr nötig, mit ihren Arbeiten auf Oscars oder andere Auszeichnungen zu spekulieren. In "Terminal" wird das Publikum deshalb Zeuge einer scheinbar mühelosen Leichtigkeit, hinter der sich das Können der Macher wunderbar verbergen lässt. Frank Capra hätte dazu gratuliert.
Rico Pfirstinger/Filmreporter.de
Videoclip: Terminal
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Terminal
2024