Der Zauber von Malèna

Der Zauber von Malèna

Originaltitel
Malèna
Regie
Giuseppe Tornatore
Darsteller
Giuseppe Luciano, Turi Killer, Antonio Fulfaro, Angelo Fortuna, Sebastiano Fisichella, Sebastiana Fichera
Kinostart:
Deutschland, am 01.03.2001 bei Concorde Filmverleih
Genre
Drama
Land
Italien, USA
Jahr
2000
FSK
ab 12 Jahren
Länge
94 min.
IMDB
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brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
10,0 (1 User)
Renato Amoroso (Guiseppe Sulfaro), 13-jährig und noch immer in kurzen Hosen durch die sizilianischen Gassen fegend, verliebt sich in die aufregend-erotische Witwe Malèna (Monica Bellucci). In seiner Liebesnot stolpert der Junge von einer Peinlichkeit in die nächste. Die attraktive junge Frau zieht alle Blicke des Provinzstädtchens auf sich. Die Männer wünschen sich eine intime Begegnung mit der jungen Schönheit, die Frauen würden sie aus Eifersucht und Missgunst am liebsten lynchen. Italien ist gerade in den 2. Weltkrieg eingetreten und zu allem Unglück fällt Malènas Mann im jämmerlich scheiternden Afrikafeldzug Mussolinis. Der aus seiner Kindheit mit aller Macht strebende Renato verfolgt jeden Schritt seiner unerreichbaren ersten Liebe. Dabei muss er ohnmächtig zusehen, wie sich die Situation für Malèna immer mehr zuspitzt.
Oscar-Preisträger Giuseppe Tornatore hat das faschistische Sizilien von 1941 als Rahmen für seine Liebeserklärung an die Jugend gewählt. In wahrhaft schönen Bildern und einer eindrucksvoll emotionalen musikalischen Untermahlung von Ennio Morricone ("Spiel mir das Lied vom Tod") beschreibt er das lustvolle und dabei auch so qualvolle Erwachsenwerden seines Protagonisten. Wie in allen seinen Filmen steht Tornatores Fokus nicht auf der Geschichte - die wie bereits bei seiner "Legende vom Ozeanpianisten" nicht zu überzeugen weiß. Seine Kunst besteht darin, jeder einzelnen Szene seine ganze Aufmerksamkeit und schöpferische Kraft zu geben. Liebevoll ausgestattet, seine Charakteren immer mit ausreichend Distanz und viel Empathie beobachtend, erzählt er viele kleine Episoden. Tornatore lebt ganz im Augenblick - so wie seine Figuren. Dabei verliert er den sozialen und politischen Hintergrund der Geschichte nie aus den Augen, nein er verstärkt den Blick auf die Probleme seiner Heimat im Lauf der Handlung immer mehr. Ein weiterer Baustein für den Erfolg ist die sorgfältige Auswahl der Darsteller. Sowohl die bezaubernde Monica Bellucci als auch Debütant Guiseppe Sulfaro gehen vollständig in ihren Rollen auf. Besonders Sulfaro überzeugt mit seinem natürlichen und dabei doch intensiven Spiel. Dabei bewahrt er sorgfältig die Balance zwischen komödiantischen und ernsthaften Nuancen.
Richard Rendler, Filmreporter.de
Concorde Filmverleih
Der Zauber von Malèna
2024