The Nomi Song

The Nomi Song

Originaltitel
The Nomi Song
Regie
Andrew Horn
Darsteller
Tony Frere, Joseph Arias, Calvin Churchman, Jay Jay French, Michael Halsband, Janus
Kinostart:
Deutschland, am 24.03.2005 bei Arsenal Filmverleih
Genre
Dokumentarfilm, Musical
Land
Deutschland
Jahr
2004
FSK
ab 12 Jahren
Länge
96 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
7,0 (1 User)
Portrait eines schrillen und bizarren Künstlers
In der New-Wave und Punkszene New Yorks war Klaus Nomi in den 1970er Jahren und Anfang der 1980er bekannt wie ein bunter Hund. In den Nachtclubs der East Village gab der Deutsche Musiker mit der hohen Stimme umwerfende Shows zum Besten. Mit maskenartigem, weiß geschminkten Gesicht und schrillem Kostüm präsentierte er sich auf der Bühne als Außerirdischer. In diesem Aufzug sang der geschulte Countertenor Stücke, die sich aus Oper- und Popmusik sowie synthetischen Klängen zusammensetzten.

Mit seiner außergewöhnlichen Performance überraschte und rührte er sein Publikum und brachte Opernmusik Fans Nahe, die sich für die ernste Musik zuvor nie begeistern konnten. Der in Bayern als Klaus Sperber geborene Künstler gewann mit der Zeit eine immer größere Fangemeinde, trat 1979 sogar im US-Fernsehen als Backgroundsänger von David Bowie auf. Doch trotz seines ansteigenden beruflichen Erfolges gelang Nomi der internationale Durchbruch nicht. Schuld daran war eine heimtückische Krankheit. 1983 - kurz vor dem Höhepunkt seiner Karriere - fiel Nomi seiner Aids-Erkrankung zum Opfer.
Der 1989 nach Berlin übergesiedelte amerikanische Filmemacher Andrew Horn befasst sich intensiv mit dem Mysterium Klaus Nomi. Mit Archivaufnahmen und zahlreichen Interviews mit Verwandten, Kollegen aus dem Musikbusiness und guten Freunden bereitet Horn das Leben des als Klaus Sperber geborenen Musikers publikumsgerecht auf. Mit seinen umfangreichen Nachforschungen schafft Horn Einblick in die Kindheit des Künstlers aus dem Ruhrgebiet. Weitere Stationen des musikalischen Biopics sind Nomis erste Auftritte in New York, seine privaten Beziehungen und sein tragisches Ende.

Sowohl positive als auch negative Kommentare der befragten Zeitzeugen fügen das filmische Mosaik zu einem ganzheitliches Bild des ungewöhnlichen Sängers. So verschweigt die Dokumentation nicht, das sich ein ehemaliger Arbeitskamerad von Nomi hintergangen fühlt - wurde er doch bei der Veröffentlichung gemeinsamer Songs auf dem Plattencover "vergessen". Horn hält sich selbst stets diskret im Hintergrund, er zeigt das gesammelte Material ohne selbst ein eigenes Urteil abzugeben. Um die Wichtigkeit der Ästhetik in Nomis Wirken wiederzugeben, bedient er sich am Anfang und Ende der Dokumentation symbolischer Bilder. Seine Dokumentation ist mitreißend montiert und wird Klaus Nomi viele neue Fans bescheren.
Viola Wich/Filmreporter.de
Videoclip: The Nomi Song
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2024