Katze im Sack

Katze im Sack

Originaltitel
Katze im Sack
Regie
Florian Schwarz
Darsteller
Laura Charlotte Syniawa, Andrea Cleven, Olaf Burmeister, Marlene Marlow, Dani Schober, Karl-Fred Müller
Kinostart:
Deutschland, am 14.04.2005 bei Jetfilm
Land
Deutschland
Jahr
2005
FSK
ab 16 Jahren
Länge
86 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
8,0 (1 User)
Auf der Rückfahrt von der Beerdigung ihrer Mutter trifft Doris (Jule Böwe) auf Karl (Christoph Bach). Die Kellnerin ist genervt von dem jungen Mann, der in ihrem Zugabteil auftaucht und es sich dort bequem macht. Doris wehrt die Flirtversuche des Fremden ab, ist heimlich aber doch von seinem Charme fasziniert. Karl wiederum reizt Doris' Unnahbarkeit. Eine Abfuhr ist der gut aussehende Draufgänger nicht gewöhnt, liegen ihm doch die meisten Mädchen zu Füssen. Als die attraktive Frau in Leipzig aussteigt, verlässt auch Karl den Zug. Er kennt niemanden in der Stadt, aber ein richtiges Ziel hat seine Reise sowieso nicht. Er hat kein Geld und anscheinend auch keine feste Bleibe. Er will Doris wieder sehen und sucht sie deshalb an ihrem Arbeitsplatz, eine angesagte Karaokebar, auf. Obwohl Doris sich über das Erscheinen ihres neuen Bekannten freut, geht sie zunächst nicht auf dessen Plänkelei ein. Schließlich lässt sie sich jedoch auf eine bizarre Wette ein, die für eine ereignisreiche Nacht sorgt.
"Katze im Sack" ist Florian Schwarzs Abschlussfilm an der Filmakademie Ludwigsburg. In seinem ersten Spielfilm widmet sich der Nachwuchsregisseur der unerfüllten Liebe, Sexualität und Tod. Seine Bilder wirken aber an mancher Stelle überspitzt. So werden Frauen als unrealistisch triebhaft dargestellt. Von der minderjährigen Jungfrau bis zu der unglücklich gebundenen Kellnerin wollen die Frauen in Schwarzs Drama alle nur eines - trivialen Sex. Der Regisseur stellt mehrere Plots neben einander, von denen einige jedoch im Sand verlaufen. Die Handlung plätschert ohne Höhepunkt vor sich hin. Spannung erzeugt Schwarz allenfalls durch das mysteriöse Verhalten seiner Figuren. Gelungen sind Drehbuchautor Michael Proehl die Dialoge, die aus dem echten Leben gegriffen scheinen. Das Salz in der Suppe sind die talentierten Auftritte von Christoph Bach (Karl) und Jule Böwe (Doris). Schwarzs Regiedebüt weist zwar ein einige Mängel auf, ist aber dennoch unterhaltsam und kurzweilig.
Viola Wich/Filmreporter.de
2024