MGM
Oleanna

Oleanna

Originaltitel
Oleanna
Regie
David Mamet
Darsteller
William H. Macy, Debra Eisenstadt, Diego Pineda, Scott Zigler
Kinostart:
Deutschland, am 03.08.1995 bei Ascot Filmverleih
Genre
Thriller
Land
Großbritannien, USA
Jahr
1994
Länge
89 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
3,0 (Filmreporter)
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Dialoglastig und klaustrophobisch inszeniert
Studentin Carol (Debra Eisenstadt) konfrontiert ihren Soziologie-Professor John (William H. Macy) dessen Kurs sie nicht bestanden hat. Obwohl John mehrmals versucht, wegen anderweitigen Verpflichtungen die Universität zu verlassen, zwingt Carol ihn dazu, sich mit ihr auseinander zu setzen. Die zwei führen ein ausgedehntes Gespräch, das bis in die Nacht hinein andauert. Der oberflächliche Notenstreit wird zur Grundsatzdiskussion über die unanschauliche Beschaffenheit der Gesellschaft. Dabei drückt sich John immer wieder zweideutig aus. Dies nimmt Carol zum Anlass, ihren Professor der sexuellen Belästigung zu bezichtigen. Kollegen und die Universitätsleitung nehmen die Anschuldigungen ernst. Johns Karriere steht plötzlich vor dem Aus. Der setzt sich schockiert mit radikalen Maßnahmen zur Wehr...
Starregisseur David Mamets Filmversion seines gleichnamigen Theaterstücks ist kein Popcorn-Kino. Sie ist vielmehr recht anstrengend. Die Dialoge sind schnell und unpräzise. Abstrakte, dreisätzige Ausrufe folgen aufeinander im Sekundentakt, selten drücken sich die beiden Protagonisten mit vollständigen Sätzen aus. Darunter leidet die Qualität der schauspielerischen Leistung. Debra Eisenstadt ist mit der Bezugslosigkeit ihrer Dialoge überfordert und schafft es phasenweise sogar, den sonst so autarken William H. Macy mit ihrer unentschlossenen Interpretation anzustecken. Die Thematik des Films findet aber in einem solchen Drehbuch das passende Medium. Es thematisiert Verwirrung und Ohnmachtgefühle. Auch zehn Jahre nach der Filmpremiere ist die Materie aktuell - und somit durchaus genießbar, wenn auch mit einer Prise Bittersalz.
Katja Schübl/Filmreporter.de
2024