Modigliani

Modigliani

Originaltitel
Modigliani
Regie
Mick Davis
Darsteller
Ciprian Dumitrascu, Loredana Groza, Lance Henriksen, Louis Hilyer, Ruza Madarevic, Colin McCabe
Kinostart:
Deutschland, bei NFP marketing & distribution
Genre
Drama
Land
USA, Frankreich, Deutschland, Italien, Rumänien, Großbritannien
Jahr
2004
Länge
114 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
Es gibt noch keine Userkritik!
Künstlerwelt als schillernder, verzauberter Kosmos
Paris 1919: die rauschenden 1920er Jahre beginnen in der französischen Hauptstadt bereits etwas früher, Paris ist Avantgarde. Während weite Teile Europa noch den Verlusten des Ersten Weltkriegs nachtrauert, tobt in Paris ein kunterbuntes Nachtleben. Die Künstlerszene trifft sich regelmäßig im Café La Rotonde. Dort begegnen, belustigen und streiten sich die zwei Malergenies Pablo Picasso (Omid Djalili) und Amedeo Modigliani (Andy Garcia). Während Picasso mit seinen Werken immer größere Erfolge feiert, leben Modigliani und seine Geliebte Jeanne Hébuterne (Elsa Zylberstein) in erdrückender Armut. Die Begegnungen der beiden außergewöhnlichen Künstler arten oft in spektakulären Wortgefechten aus. Der Höhepunkt ihrer Konkurrenz wird ein hoch dotierter Wettbewerb, anhand dessen ein für alle Mal entschieden werden soll, wer der bessere Künstler ist.
Das Künstler-Biopic des schottischen Regisseurs und Drehbuchautors Mick Davis will sich dem typischen Bild des leidenden Künstlers versagen. Es stellt die Welt Pablo Picassos und Amedeo Modiglianis vielmehr als schillernder, verzauberter Kosmos dar. Die "Roaring Twenties" stehen vor der Tür und die Kreativität der Pariser Maler findet kein Ende. Die größten Künstler der Welt treffen nicht nur in Paris, sondern in ein und demselben Café in Montparnasse aufeinander. In Zeiten der Globalisierung ist dies eine sehr romantische Vorstellung. Diesem Gefühl jagt Davis nach. So kommen saftige Dialogschnipsel zustande wie: "Sag mir, Pablo! Wie kann man mit einem Kubus Liebe machen?" Die Gefahr besteht besonders bei einer Hollywood-Produktion, dass man sich dabei zu sehr auf die manische Sittenlosigkeit der Künstler konzentriert und den einzigartigen Geist der Zeit vernachlässigt. Bei all den prominenten Namen ist die Versuchung groß, sich schwärmend auf Klischees zu stützen. Von Seiten der internationalen Filmkritik ist dies auch die häufigste Beschwerde.
Katja Schübl/Filmreporter.de
2024