credofilm
Kombat Sechzehn

Kombat Sechzehn

Originaltitel
Kombat Sechzehn
Regie
Mirko Borscht
Darsteller
Alice Dwyer, Christine Diensberg, Isabelle Mbarga, Max Oelze, Ludwig Trepte, Matthias Schweighöfer
Kinostart:
Deutschland, am 09.06.2005 bei credofilm
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2005
FSK
ab 16 Jahren
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.kombatsechzehn.de/
|0  katastrophal
brillant  10|
8,7 (10 User)
Authentisches Bild über den Rechtsextremismus
Die Oder und der Main sind nur zwei Flüsse, doch für Georg (Florian Bartholomäi) stehen sie für zwei völlig unterschiedlicher Welten. Georg ist sechzehn und begeisterter Mitglied eines Taekwondo-Vereins. Er träumt davon, hessischer Landesmeister zu werden. Eines Tages muss er mit seinem Vater Andreas (Falk Rockstroh) von Frankfurt am Main nach Frankfurt an der Oder umziehen.

Sein neues Zuhause ist ein gutbürgerlicher Neubau, doch alles anderes ist für ihn neu und überwiegend unangenehm. Als Wessi und als "der Neue" abgestempelt, gerät er in der Schule schnell in Konflikt mit Thomas (Ludwig Trepte), dem Anführer einer kleinen rechtsradikalen Clique. Es kommt zu einer ersten Schlägerei, die Georg souverän nutzt, um sich Respekt zu verschaffen. Danach kommen sich die zwei Jungen näher.

Georg hat keinen Trainingsraum. Thomas, ebenfalls ein begeisterter Taekwondoka-Schüler, bietet ihm an, gemeinsam zu trainieren. Georg kann Thomas' politische Überzeugungen nichts abgewinnen, dennoch versucht er das Beste aus seiner Situation zu machen und nimmt das Angebot an. Er telefoniert täglich mit seiner Frankfurter Freundin Jasmin (Isabelle Mbarga), als diese sich jedoch nicht mehr meldet, ist Georgs Frust groß. Nur Thomas steht ihm noch zur Seite. Er zieht seinen neuen Kumpel immer mehr ins braune Lager.
"Kombat Sechzehn" ist das Langspielfilmdebüt von Regisseur und Drehbuchkoautor Mirko Borscht. Nach eigener Aussage bietet das Thema Rechtsradikalismus ein unerschöpfliches Pool für oberflächige Berichterstattung. Deshalb soll sein Werk, so Borscht weiter, Authentizität vermitteln. Der Darstellungsstil in "Kombat Sechzehn" ist jedoch dermaßen deklaratorisch und gestelzt, dass es den Figuren an Glaubwürdigkeit und Homogenität fehlt. Eine naturalistische Darbietung von Handlung und Charakteren ist zwar im Kinder- und Jugendfilm nicht immer notwendig, manchmal sogar unangebracht, doch "Kombat Sechzehn" scheint sich nicht zu dieser Gruppe zählen zu lassen.

Das manierierte Spiel der Akteure kontrastiert in der Tat deutlich mit der ungeschnörkelten Brutalität einer Schlusssequenz, die mit unnötiger Härte die dumpfe und ziellose Gewaltbereitschaft rechtsextremer Sympathisanten unterstreichen will. So bleibt das Werk des Regiedebütanten Borscht in seiner Gesamtheit unstimmig und schablonenhaft. Eine authentische Stimmung kommt aufgrund der dürftigen Schauspielerleistung nicht zustande und die Handlung ist zu vorhersehbar, um eine differenzierte Betrachtungen über das Thema Rechtsradikalismus zu erzielen.
Vincenzo Panza/Filmreporter.de
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Galerie: Kombat Sechzehn
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