Kinowelt Filmverleih
Antikörper (2005)

Antikörper

Das Gute ist das Böse daran
Originaltitel
Antikörper
Regie
Christian Alvart
Darsteller
Norman Reedus, Christian von Aster, André M. Hennicke, Waltraud Witte, Konstantin Graudus, Heinz Hoenig
Kinostart:
Deutschland, am 07.07.2005 bei Kinowelt Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 28.07.2005 bei Rialto Film AG
Genre
Thriller
Land
Deutschland
Jahr
2005
FSK
ab 16 Jahren
Länge
127 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
7,0 (1 User)
Meinungen
Cheops 
Hannibal Lecter vulgär
Antikörper ist ein recht deutscher Film, der mir erst über das Blog meines jungen Freundes Fargo ins Auge gefallen ist und den ich mir auf diese Quasi-Empfehlung dann auch geholt habe. So gehört auch seine Rezension an den Anfang der meinen: Zitat: ChrisFargoIch habe keine Scheu, diesen Film mit "Sieben" und "Schweigen der Lämmer" zu vergleichen. Zwar steht er nicht auf der gleichen Stufe, darf aber ganz knapp an dieser riechen. In vielerlei Hinsicht ähnelt "Antikörper" diesen beiden Genre-Klassikern. Wie bei den Lämmern geht es hier auch um einen (14fachen) Serienmörder, der in der Zelle sitzt und sein Opfer in Form eines guten Polizisten an der Nase herumführt. Er spielt mit ihm - ein abgeschwächtes Quid pro quo - Sag mir was über deine Familie, ich sage dir etwas über ein totes Mädchen. Der Polizist geht nicht groß darauf ein, zerbricht aber immer mehr an diesem Fall. Bis hin zum Finale, jenes ~spoiler~ halt teilweise an 7 " erinnert - nur leider nicht so konsequent. ~spoiler~ Ein sehr spannender Film aus Deutschland. Vielleicht einer der spannendsten seit Jahren. Starke Atmosphäre, intensive Szenen - wie gesagt - Anleihen an die Psycho-Thriller aus Hollywood, aber ohne dabei dreist geklaut zu haben. Man könnte fast nur an den dt. Polizei-Autos und Heinz Hoenig darauf schließen, dass hier der Deutsche Film am Werke war. 9/10 (eine 10 gibt es bei mir nie nach dem ersten Mal *g) So weit, so richtig, eine Meinung, die ich fast im vollen Umfang teile. Fast, weil es einige sehr relevante Unterschiede zu Sieben und zu Schweigen der Lämmer gibt. Unterschiede, die sich dann als Mängel erweisen. Der Plot von mir noch mal kurz angerissen: In einem deutschen Dorf geschieht ein sehr widerlicher Mord an einem 12jährigen Mädchen und der ermittelnde Dorfpolizist Michael Martens (Wotan Wilke Möhring) fährt zu seinem Berliner Kollegen (Heinz Hoenig), weil der den Serienmörder Gabriel Engel (André Hennicke) gefasst hat, weil er sich durch den Aufklärung erhofft. Der führt ihn allerdings an der Nase herum und so bekommt der Fall eine andere, aber nicht weniger spannendere Wendung. Zum Beispiel hatte Regisseur David Fincher in Sieben mit Brad Pitt, Morgan Freeman und Oscargewinner Kevin Spacey und Jonathan Demme mit Jodie Foster und Anthony Hopkins in Schweigen der Lämmer auf große Schauspieler gesetzt und gewonnen. Der deutsche Regisseur Christian Alvart hat bis auf Heinz Hoenig eigentlich nur Schauspieler aus der unbekannten B-Kategorie verpflichtet und darunter leidet der Film. Der triebgesteuerte Bösewicht wird von einem Andre Hennicke gegeben, der größtenteils nur sehr vulgär agiert und erst gar keine versteckte Sympathie für die Filmfigur aufkommen lässt. Also anders als Kevin Spacey oder gar Anthony Hopkins, die bei allen verbrochenen Grausamkeiten immer noch Raum für Sympathie ließen. Aber selbst die wenigen guten Schauspieler bleiben von Christian Alvarts schlecht geschriebenen Dialogen nicht verschont. Nach dem Film weiß der Zuschauer zumindest, der deutsche Serienmörder ist laut, primitiv, kulturlos und böse. Die richtig interessanten Mörder mit Stil bleiben den Amis vorbehalten. So muss Heinz Hoenig als Kommissar ohne Ende über „Wichse“ reden, wo ein Heinz Hoenig und ein deutscher Polizist nur über Sperma oder maximal Ejakulat sprechen würde. Insgesamt ist die schauspielerische Leistung an sich eher jämmerlich und nur die gute Handlung reißt vieles wieder raus. Auch die biblischen Texte aus dem Off mögen zwar der Erklärungen einiger Abläufe im Film dienen, aber dem heidnischen Zuschauer, in dem Fall ich, gehen sie spätestens nach dem zweiten Sehen des Films nur noch auf den Nerv, denn man hätte die Handlung auch ohne Kenntnis der Bücher Mose nachvollziehen können. Eigentlich ragte nur ein Schauspiel aus dem vulgären Geplapper heraus und zwar das des Hauke Diekamp, einem viel versprechendem jungen Schauspieler, der 2004 mit 16 den Sohn des Dorfpolizisten gab und alle Alten an die Wand spielte, weil er als Einziger natürlich rüber kam. So rutschte meine Wertung nach dem dritten Ansehen insgesamt auf ein gutes Befriedigend oder 7/10 weil eben die Handlung spannend war und überzeugte. Trotz alle aufgezählten Mängel ein Film, der überzeugt.
geschrieben am 12.09.2007 um 20:12 Uhr
lamm 
ausgefallen
es tut immer wieder gut, einen film zu sehen, der in berlin spielt ... der film ist ein wenig surrealistisch, das ist schade, er hat einen hauch komödie, das macht mich persönlich nicht so an, aber er reißt spannende themen an und lebt vor allem von der persönlichkeit der hauptdarsteller. unter die topten kommt er nicht, aber er lohnt sich auf jeden fall
geschrieben am 31.07.2005 um 02:20 Uhr
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2024