Yojimbo - Der Leibwächter

Schon in den ersten zwei Minuten gelingt es Akira Kurosawa seine Zuschauer in den Bann zu ziehen - und er lässt sie nicht mehr los. Wuchtige japanische Taiko-Trommelschläge treiben schon in den ersten Szenen den Adrenalinspiegel hoch. Der Score ist großartig - obwohl alles andere als subtil - ist er wirkungsvoll und vor allem auch unterhaltsam. Nach dem akustischen Weckruf sieht man Toshirô Mifune, er kratzt sich, geht, schaut sich um, bleibt stehen, geht weiter, verrenkt sich, hebt einen Stock auf und wirft ihn in die Luft um so seinen Weg auszulosen. Wohlgemerkt befinden wir uns immer noch in den ersten zwei Minuten des Filmes, aber diese reichen völlig, um zu vermitteln, dass wir es hier nicht mit einem glatten Helden zu tun haben. Soviel Neugier mit so wenig Mitteln zu erzeugen - allein mit der Musik und ein oder zwei Gesten...

Auch der Plot ist bei aller vordergründigen Einfachheit modern. Neben dem Motiv vom Einzelgänger bekämpfenden Verbrecherbanden stellt der Film auch einen Protagonisten vor, der von seiner Zeit überholt wurde und - obwohl außerhalb seiner gewohnten Umgebung agierend - immer noch versucht, nach seinen Werten zu handeln. Letztendlich ist Sanjuro Angehöriger einer aussterbenden Gattung - den Samurai. "Yojimbo- Der Leibwächter" inspirierte weitere Regisseure zu Remakes. Sergio Leone drehte 1964 den grandiosen Spaghetti-Western "Für eine Handvoll Dollar" mit Clint Eastwood. Walter Hill konnte mit "Last Man Standing" hingegen trotz Bruce Willis nicht überzeugen.