Mrs. Dalloway

Mrs. Dalloway

Originaltitel
Mrs. Dalloway
Regie
Marleen Gorris
Darsteller
Fanny Carby, Derek Smee, Hilda Braid, Jane Whittenshaw, Richard Bradshaw, Susie Fairfax
Kinostart:
Deutschland, am 04.09.1997 bei MFA+ Film Distribution
Genre
Drama
Land
Großbritannien, USA, Niederlande
Jahr
1997
FSK
ab 12 Jahren
Länge
96 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Man muss im Leben beständig Entscheidungen treffen. Natürlich weiß man nicht, was passiert wäre, hätte man sich anders entschieden. Genau diese Frage quält die ältere Mrs. Dalloway (Vanessa Redgrave) an einem wunderschönen Sommertag. Sie ist gerade mit den Vorbereitungen für einer ihrer perfekten Partys beschäftigt, als Jugendliebe Peter (Michael Kitchen) ihren Weg kreuzt. Vor vielen Jahren hielten gleich zwei Verehrer um ihre Hand an. Der eine versprach ihr Sicherheit, der andere leidenschaftliche Liebe. Sie entschied sich für Mr. Dalloway und damit die Sicherheit eines "Goldenen Käfigs". An diesem besonderen Tag lässt sie ihre Jugenderinnerungen aufleben und muss sich selbst fragen, ob sie wirklich den richtigen Weg gewählt hat. Was wäre aus ihr geworden, wenn Sie sich für den Heißsporn Peter entschieden hätte?
Regisseurin Marleen Gorris, die mit "Antonias Welt" den Oscar für den Besten ausländischen Film gewann, wagte sich an die ambitionierte Verfilmung der komplexen Romanvorlage von Virginia Woolf. Um das Innenleben von Mrs. Dalloway erfahrbar zu machen, sind ihre Gedanken eingesprochen. Die Jugend der älteren Dame wird dagegen in Rückblenden erzählt. "Mrs. Dalloway" glänzt mit einer bezaubernd agierenden Vanessa Redgrave. Man spürt förmlich die zwei Seelen in ihrer Brust: Sie hat sich einerseits mit ihrem Leben abgefunden, zweifelt jedoch noch immer an ihrer Entscheidung. Die Frage, was passiert wäre wenn, ist jederzeit aus ihrem Gesicht abzulesen. Der Zuschauer kommt nicht darum herum, sich dasselbe zu fragen. Gorris Film ist ruhig, schön und traurig. Es hat immer eine gewisse Tragik, wenn ein Leben nicht wirklich gelebt wurde.
Simone Seidel/Filmreporter.de
2024