Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauerte

Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauerte

Originaltitel
Confessione di un commissario di polizia al procuratore della repubblica
Regie
Damiano Damiani
Darsteller
Giancarlo Badessi, Filippo De Gara, Giuseppe Alotta, Paolo Cavallina, Gianni Palladino, Gualtiero Rispoli
Kinostart:
Deutschland, am 06.01.1972 bei MGM
Genre
Action
Land
Italien
Jahr
1971
FSK
ab 16 Jahren
Länge
107 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Der verbitterte Kommissar Bonavia (Martin Balsam) und der junge ambitionierte Staatsanwalt Treni (Franco Nero) stehen sich feindlich gegenüber. Bonavia erwirkt die Freilassung eines skrupellosen Gangsters aus einer Nervenheilanstalt für Arme. Der zettelt erwartungsgemäß eine tödliche Schießerei an, die den jungen Treni auf den Plan ruft. Er wittert, dass an der Geschichte irgendetwas nicht stimmt und beginnt die Ermittlungen ausgerechnet bei Bonavia, der vergeblich versucht hat, das marode System aufzubrechen. Treni kommt den Verbrechern näher, doch Bonavia scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein.
Der Kampf gegen die Mafia ist hoffnungslos, das ist zumindest die bittere Botschaft des italienischen Action-Krimis. Regisseur Damiano Damiani stellt die Polizei und mit ihr den gesamten Rechtsstaat als ein Gebilde von Lügen, Intrigen und Machtspielen dar, das im Wesentlichen von der Mafia gesteuert ist. Der Mafiafilm kann als ein mutiges Stück Gesellschafts- und Staatskritik verstanden werden. Dabei setzt der Filmemacher nicht auf platte Klischees, wie dem der sonnenbebrillten Männer in schwarzen Anzügen. Er zeichnet die Vertreter des organisierten Verbrechens vielmehr als normale, gut situierte Mitglieder der Gesellschaft. Damiani bedient sich statt abgedroschener Stereotypen, ausgefeilter Charakterisierungen, besonders die Figur des Bonani ist hierfür ein Beleg. "Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert" aus dem Jahr 1971 ist längst zu einem Klassiker des Genres geworden.
Simone Seidel/Filmreporter.de
2024