Ein Halleluja für Camposanto

Ein Halleluja für Camposanto

Originaltitel
Gli fumavano le Colt... lo chiamavano Camposanto
Regie
Anthony Ascott
Darsteller
Lorenzo Fineschi, Mino Loy, Furio Meniconi, Roberto Messina, Raimondo Penne, Riccardo Petrazzi
Kinostart:
Deutschland, am 09.06.1972 bei Warner Bros. Pictures
Genre
Western, Komödie
Land
Italien
Jahr
1971
FSK
ab 16 Jahren
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Italowestern mit viel Tempo und Humor
Er ist der schnellste Schütze seiner Zeit. Die pure Erwähnung seines Namens ruft blankes Entsetzen hervor. Camposanto (Gianni Garko), so nennt man den flinken Pistolenheld, heißt auf Italienisch Friedhof. Dort landen all diejenigen, die sich mit dem rüden Revolverhelden anlegen. Camposanto hat eine ungewöhnliche Aufgabe zu bewältigen. Er soll zwei Farmersöhne beschützen und ihnen die Kunst des Schießens beibringen. Ihre Familie wird von einem unbarmherzigen Killer bedroht. Unschwer zu erraten: Auch Camposanto landet auf die Todesliste des Mörders. Doch sein Handwerkszeug ist kein harmloser Pflug...
Der Italowestern ist keine Imitation amerikanischer Wildwestfilme, sondern eine Neuinterpretation des Genres. Das 1964 mit Sergio Leones "Für eine Handvoll Dollar" entstandene Subgenre pflegt einen ironischen Umgang mit seinen US-Vorbildern und geht dabei doch selbstbewusst eigene Wege. So lässt sich in vielen Italowestern zwischen Gut und Böse nicht eindeutig unterscheiden - ganz im Gegensatz zum eher schwarz-weiß malenden US-Pendant. Zu Helden avancieren Kopfgeldjäger, Verbrecher und unbarmherzige Mörder. Der Mythos des Pioniers und die weiten amerikanischen Landschaften verschwinden, dafür werden bis dahin unbekannte Nahaufnahmen unrasierter und schweißgebadeter Männergesichter auf die große Leinwand gebannt.

"Ein Halleluja für Camposanto" zählt nicht wie die "Dollar-Trilogie", "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "Es war einmal in Amerika" zur allerersten Garde des Italowesterns. Auch der Regisseur und sein Schauspielerensemble stammen eher aus der zweiten Reihe des italienischen Films. Dennoch erweist sich Anthony Ascotts Film als ein äußerst unterhaltsamer Streifen, der Dank seines Humors und so mancher atemberaubender Schießerei den Zuschauer nicht enttäuscht.
Carlo Avventi/Filmreporter.de
Ein Halleluja für Camposanto
2024