Workingman's Death

Workingman's Death

Bilder zur Arbeit im 21. Jahrhundert
Originaltitel
Workingman's Death
Regie
Michael Glawogger
Kinostart:
Deutschland, am 18.05.2006 bei Real Fiction
Kinostart:
Schweiz, am 21.09.2006 bei Docufactory
Genre
Dokumentarfilm
Land
Österreich, Deutschland
Jahr
2005
FSK
ab 12 Jahren
Länge
122 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.workingmansdeath.com/
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Verschwindet Schwerarbeit aus unserer Arbeitswelt?
"Arbeit kann viel sein. Oft ist sie kaum sichtbar, manchmal schwer erklärbar, und in vielen Fällen nicht darstellbar. Schwere körperliche Arbeit ist sichtbar, erklärbar, darstellbar. Daher denke ich oft: sie ist die einzig wirkliche Arbeit." Davon versucht Michael Glawogger sein Publikum zu überzeugen. In fünf Episoden zeigt er, wie Menschen auf der ganzen Welt mit Schwerstarbeit ihr Geld verdienen. Im ukrainische Krasni Lutsch bauen Tatjana, Valodja und Vassili in einer selbst angelegten Mine Kohle ab. Der private Abbau von Kohle, auch für den Eigenbedarf, ist in der Ukraine verboten. Doch für die drei ist das Flöz die einzige Hoffnung für ein besseres Leben. In Indonesien trägt Pak Agus seit dreißig Jahren Schwefel von einem Vulkan ins Tal. Mehrmals am Tag trägt er eine Last von 70 bis 100 kg auf seinen Schultern. Dabei wird er regelmäßig von schaulustigen Touristen angestarrt Täglich verarbeiten Bunmi Onokoya und seine nigerianischen Kollegen 350 Ziegen und ebenso viele Stiere zu verkaufsfertigem Fleisch. Sie sind stolz auf ihre Arbeit, schließlich versorgen sie ihre Landsleute mit Nahrung. Dawa Khan und seiner Kollegen schlachten in Gaddani, Pakistan fast mit bloßen Händen Tankschiffe aus. Täglich leben sie mit der Gefahr von Explosionen, herabstürzende Trümmerteile und gefährlichen Chemikalien verletzt zu werden. Das sind die wahren Helden der Arbeiterklasse - meint Glawogger. Sie verausgaben sich bis an die Schmerzgrenze, um ihre Existenz zu erwirtschaften. In China wird mit Innovation und Technik auf die Zukunft gesetzt. Hochöfen mit viel versprechenden Namen wie "Die neue Nummer 1" sollen für den Aufschwung und die glorreiche Zukunft garantieren. In Deutschland ist die Zukunft schon angebrochen. Eine Hochofenanlage, ehemals Zeichen stolzer Arbeiter, dient jetzt den Menschen im Ruhrgebiet als Freizeitpark.
In eindrucksvollen Bildern stellt Michael Glawoggers kaum noch bekannte Formen körperlicher Schwerstarbeit dar. Diese Arbeiter und Arbeiterinnen sind fast in Vergessenheit geratene Helden. Mit unglaublichem Kräfteeinsatz müssen sie ihr tägliches Brot verdienen. Hierzulande ist nur noch schwer vorstellbar, einen Tag in einer 40 cm hohen Miene zu verbringen oder täglich 350 Ziegen zu schächten. Mit der westlichen Arbeitswelt haben diese Bilder kaum noch etwas zu tun. In Deutschland gehören die früheren Hochburgen harter körperlicher Arbeit längst der Vergangenheit an. Hochöfen, zum Beispiel, dienen oft nur noch als Vergnügungszentren. Arbeit wird nur noch an Umsatz und Produktion gemessen. Körperlicher Einsatz gehört der Vergangenheit an. Umso bewegender sind Glawoggers atemberaubende Bilder. Zu bemängeln ist eigentlich nur, dass die Episoden unkommentiert bleiben. Man bekommt ausschließlich nur die Arbeiter zu hören.
Peter Gaal, Filmreporter.de
In eindrucksvollen Bildern zeigt Michael Glawoggers in fünf Episoden , wie Menschen auf der ganzen Welt mit Schwerstarbeit ihr Geld verdienen.
Workingman's Death
2024