Land of the Blind

Land of the Blind

Originaltitel
Land of the Blind
Regie
Robert Edwards
Darsteller
Alan Westaway, Leo Potter, Phillip Rosch, Jodhi May, John Shandiland, JJ Feild
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
Großbritannien, USA
Jahr
2006
Länge
110 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Die Handlung des Dramas beginnt im Jahr fünf. Über den Ort werden keine Angaben gemacht, irgendein fiktives Land, in dem nach dem Tod des Diktators dessen Sohn die Stelle annimmt. Joe (Ralph Fiennes) ist Aufseher im Gefängnis. Er bewacht den größten politischen Feind von Diktator Maximilian II (Tom Hollander). Anfangs lehnt Joe Thorns (Donald Sutherland) Denken ab. Doch irgendwann beginnen die Botschaften, die der politische Gefangene mit seinen Exkrementen an die Wände schreibt, ihn zu beeinflussen. Joe beginnt das Regime von Maximilian II in Frage zu stellen. Dieser ist ohnehin die meiste Zeit mit Sexspielchen mit seiner Gattin (Lara Flynn Boyle) oder dem Inszenieren zweitklassiger Actionfilmen beschäftigt. Würde es dem Volk nach einer Revolution nicht besser gehen?
Was soll der Zuschauer aus diesem Drama lernen? Dass weder das eine, noch das andere politische Extrem funktioniert? Dass man vorsichtig sein soll, auf wessen Seite man sich stellt, weil es die falsche sein könnte. Die schwierigste Frage ist jedoch, was Robert Edwards Drama uns sagen will. Die grobe inhaltliche Beschreibung, dass ein Soldat sich zwischen einem sexsüchtigen Diktator und einem Revolutionär entscheiden muss, führt auf eine falsche Spur. Eine Satire ist Edwards Politstück nicht geworden. Dazu wäre es nicht nötig gewesen, den Gefangenen Botschaften mit seinen Exkrementen an die Wand schreiben zu lassen. Oder zumindest hätte es nicht in aller Deutlichkeit gezeigt werden müssen. Das Problem ist, dass Edwards seine Figuren nicht ernst nimmt. Sie werden nicht schwarz-weiß gezeichnet. Maximilian II ist nicht nur Diktator, sondern auch ein armer Tropf, der von perversen Sexspielchen abhängig ist. Dem Zuschauer wird verwehrt, sich mit den Figuren zu identifizieren. Ihnen wird zu wenig Raum gegeben, sich zu entfalten und die Motive für ihr Handeln aufzuzeigen. So bleiben die Charaktere flach. Zurück bleibt ein Film, dem eine klare Aussage fehlt. Nichts desto trotz liefern Ralph Fiennes und Donald Sutherland solide schauspielerische Leistungen ab.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
Land of the Blind
2024