Sony Pictures
Schräger als Fiktion

Schräger als Fiktion

Originaltitel
Stranger Than Fiction
Regie
Marc Forster
Darsteller
Will Ferrell, William Dick, Guy Massey, Martha Espinoza, T.J. Jagodowski, Peter Grosz
Kinostart:
Deutschland, am 08.02.2007 bei Sony Pictures
Kinostart:
Österreich, am 09.02.2007 bei Sony Pictures Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 25.01.2007 bei Ascot Elite Entertainment Group
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2006
FSK
ab 6 Jahren
Länge
113 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
6,0 (2 User)
Sensiblen Komödie von Marc Forster
Harold Crick (Will Ferrell) ist ein unscheinbarer Steuerbeamter. Seinen Tagesablauf befolgt das Zahlengenie nach einem zeitlich perfekt ausgearbeiteten Plan. Doch eines Morgens wird er beim Zähneputzen aus seiner Routine gerissen. Harold hört plötzlich eine Frauenstimme in seinem Kopf. Diese beschreibt mit feinstem Vokabular alle Dinge, die der Beamte gerade tut. Alles, was die Frau erzählt, geschieht auch wirklich. Harold kann sich nicht dagegen wehren. Ist er schizophren? Darüber hinaus macht ihm die Stimme klar, dass er die Hauptfigur einer Erzählung sei, und am Ende seiner Geschichte sterben werde. Nachdem ihm mehrere Psychoanalytiker nicht helfen können, wendet sich Harold verzweifelt an Literaturprofessor Jules Hilbert (Dustin Hoffman). Er soll anhand des Stils der Erzählung herausfinden, wer die Autorin sein könnte. Beide wissen noch nicht, dass Schriftstellerin Karen Eiffel (Emma Thompson) hinter der Sache steckt. Sie schreibt seit zehn Jahren an ihrem Roman und leidet momentan an einer massiven Schreibblockade. Solange diese anhält, kann Harold sein Leben endlich genießen. Er lernt Gitarre und trifft sich mit der etwas verrückten Bäckerin und notorischen Steuerbetrügerin Ana (Maggie Gyllenhaal). Doch Karens Verlag drängt darauf, dass sie ihr Werk endlich beendet. Erst die Begegnung mit ihrer real existierenden Romanfigur lässt sie zweifeln. Wird sie Harold Crink wirklich umbringen oder gibt es für ihn ein Happy-End?
Die Mischung aus komischen Märchen und bitterer Realität erinnert an "Vergiss mein nicht!" und Charlie Kaufmans "Adaption". Doch anders als Kaufman fehlt es dem Drehbuchdebütant Zach Helm an der Radikalität, um das Potential seiner interessanten Grundidee voll auszuschöpfen. Er erzählt seine ansprechende Geschichte zu brav und langatmig. Außerdem setzt er zu sehr auf Situationskomik. Viele Fragen bleiben unbeantwortet: Warum erzählt Karen nicht den Teil der Geschichte, in der Harold sich auf die Suche nach ihr macht? Gab es Harold schon, bevor Karen mit der Arbeit an dem Buch begonnen hat? Dafür trägt die sensible Komödie von Regisseur Marc Forster das Herz am rechten Fleck. Sie bietet brillante Dialoge und ein hervorragend aufgelegtes Darstellerensemble. Will Ferrell ("Ricky Bobby - König der Rennfahrer") darf auch mal beweisen, dass er ernsthafte Rollen glaubhaft verkörpern kann. Aufgrund der eindimensional angelegten Figur ist er dennoch das schwächste Glied zwischen dem überzeugenden Dustin Hoffman, einer herrlich lebendigen Maggie Gyllenhaal und der ausdrucksstarken Emma Thompson. Die Visualisierung von Harold Cricks gedanklichen Zahlenspielen ist kreativ und witzig gelöst. Mit der weiteren Entwicklung des Charakters werden die Gedankenspiele aber fallen gelassen. Trotz einiger Schwächen überzeigt Forsters Werk.
Andreas Eckenfels/Filmreporter.de
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2024