Cannabis - Probieren geht über Regieren

Als Politiker gehört der Schweizer Bundesrat Alois Mumenthaler (Hanspeter Müller-Drossaart) zu den streng Konservativen. Energisch stemmt er sich gegen alles, was das Bewährte zu verdrängen droht. Klar, dass er auch entschiedener Gegner von Drogen ist. Eine Legalisierung von Haschisch? Das kommt für Mumenthaler nicht in Frage. Mit entsprechend großem Eifer ruft er eine Anti-Drogen-Kampagne ins Leben.

Von Erfolg gekrönt ist seine Drogenpolitik indes nicht, die Kampagne wird ein großer Flop. Mumenthaler gerät auf Abwege, die Partei geht zu ihm auf Distanz. Auch private Schicksalsschläge muss er hinnehmen. Seine Ehefrau reicht die Scheidung ein und beim Arzt erfährt er, dass er an Grünem Star leidet. Als Politiker hatte Alois lange einen Tunnelblick, als Mensch droht er nun ganz zu erblinden.

Zum Glück ist das Schicksal biegsamer als manch veraltete Doktrin. Auch Mumenthaler bietet es ein Schlupfloch aus seiner misslichen Lage. Die Krankheit lässt sich besiegen, das Heilmittel ist allerdings etwas heikel. Ausgerechnet Cannabis soll gegen das Glaukom helfen? Mumenthaler und Haschisch? Was nicht will, das muss zusammenpassen. Und so beschließt der Kranke, dem alternativen Medikament eine Chance zu geben. Heutzutage würde der Held des Films vielleicht bei Seiten zum Thema Cannabis recherchieren, ob und wie Cannabisöl als Therapie für verschiedene Krankheiten taugt.

In dem Schüler Remo (Joel Basman) findet Mumenthaler bald einen zuverlässigen Cannabis-Zulieferer. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Es treffen zusammen: Alt und Jung, Konservativ und Liberal, Verstockt und Lässig. Doch Mummenthaler und Remo kommen sich näher, wird sogar zur Freundschaft. Mit der Gesundheit geht es für den Alten bald wieder bergauf. Wird er auch menschlich und beruflich zu Weitsicht gelangen?

Redaktion Ricore Text