Riding Alone for Thousands of Miles

Der einsame Tausendmeilenritt

Originaltitel
Qian li zou dan qi
Regie
Zhang Yimou
Darsteller
Zhenbo Yang, Zhezhou He, Ziliang Chen, Li Bin Li, Ken Nakamoto, Jiang Wen
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
Hongkong, China, Japan
Jahr
2005
Länge
107 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Der verschlossene Fischer Gou-ichi Takata (Ken Takakura) lebt an einer kleinen Bucht im Norden von Japan. Nach dem Tod seiner Frau hat er sich ganz aus dem gesellschaftlichen Leben zurückgezogen. Schwiegertochter Rie (Shinobu Terajima) unterrichtet ihn telefonisch darüber, dass Sohn Ken-ichi (Kiichi Nakai) todkrank in einem Tokioter Krankenhaus liegt. Gou-ichi verlässt sein Exil, um in der Hauptstadt noch einmal sein Kind zu sehen. Vor Ort angekommen lehnt Ken-ichi jedoch eine Begegnung kategorisch ab. Rie überreicht ihrem Schwiegervater eine Videokassette mit einer Dokumentation seines Sohnes. Darin geht es um die chinesische Maskenoper 'Riding Alone for Thousands of Miles'. Ken-ichi konnte seine Arbeit nicht beenden, weil der berühmte Sänger Li Jiamin seinen Part nicht singen konnte. Gou-ichi ist entschlossen das begonnene Projekt seines Sohnes in China abzuschließen.
Regisseur Zhang Yimou ist einer der Begründer des modernen chinesischen Kinos. Mit Erfolgen wie "Hero" oder "House of Flying Daggers" setzte er sich auch International erfolgreich durch. Seine Affinität zur Oper stellte Yimou schon 1998 unter Beweis, als er den "Turandot" in Peking inszenierte. In "Qian li zou dan qi" erzählt er eine Geschichte aus der Gegenwart. Dabei dient ihm die Landschaft als Spiegelbild der menschlichen Seele. Jenseits der Hektik anderer asiatischer Produktionen inszeniert Yimou einen Selbstfindungsprozess mit komödiantischen Zügen. Lange Kameraeinstellungen unterstützen seine Absicht anschaulich. Ihm ist ein Plädoyer zur Überwindung jeglicher Ressentiments im Road-Movie Format gelungen. Einige dramaturgische Längen sind unübersehbar. Dessen ungeachtet wird ein interessanter, weil abweichender Einblick in eine asiatische Wirklichkeit gewährt.
Timo Buschkämper, Filmreporter.de
2024