Water Lilies

Regisseurin Céline Sciamma stammt selbst aus dem Vorstadtmilieu, das ihr Film beschreibt. Vielleicht gefiel das Drehbuch, mit dem sie ihr Studium an der größten französischen Filmhochschule "La Femis" beendete, dem Schauspieler, Produzenten und Lehrer der Schule Xavier Beauvois deshalb so gut. Er betraute die junge Drehbuchschreiberin auch mit einer Regiearbeit und behielt recht: Ihr Debüt wurde 2007 zu den Filmfestspielen von Cannes eingeladen und erhielt auch sonst positive Kritiken. Das Gefühlschaos pubertierender Mädchen wird über weite Teile im seltsam isolierten Raum der Schwimmhalle inszeniert. Erwachsene tauchen dort so wenig auf, wie Handys oder individuelle Kleidung. Es gibt aber zahlreichen Anknüpfungspunkte für zaghafte erotische Annäherungen. Die Regisseurin sagte über das Anliegen des Films, sie habe den Mythos der ersten Liebe entzaubern wollen und die Grausamkeit zeigen wollen, die dieser Lebensabschnitt bereithält. Gemeint ist dabei vor allem die weibliche Erfahrungswelt der drei Protagonistinnen. Dabei hat Anne mit ihrem Übergewicht zu kämpfen, Marie mit ihrer Homosexualität und die laszive Floriane mit dem Neid der übrigen Mädchen.